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Effekte eines veränderten Regimes zur perioperativen antibiotischen Prophylaxe bei Standardeingriffen im HNO-Bereich
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Die häufigsten Einriffe in der HNO-Heilkunde sind entsprechend internationaler Kriterien als „clean-contaminated“ einzustufen. Bei diesen Eingriffen gibt es keine verbindlichen Empfehlungen zur perioperativen antibiotischen Prophylaxe (pAP). Bisherige Arbeiten konnten demnach auch kaum relevante Effekte durch eine pAP nachweisen.
Im August 2012 wurde eine neue SOP zur pAP an der Klinik etabliert. Diese hatte eine Abschaffung der bisherigen pAP (single-shot) bei Standardeingriffen zur Folge. Es erfolgte eine retrospektive Analyse über 2x6 Monate, um die Effekte der geänderten SOP auf die Verlaufsdaten ausgewählter Operationen zu untersuchen (u.a. Tonsillektomie (TE), Septumplastik und Nasennebenhöhlen-OPs sowie Kombinationen). Ausgewertet wurden Alter, Geschlecht, Notwendigkeit einer postoperativen antibiotischen Therapie, das Auftreten von Komplikationen und die Verweildauer.
Die Gruppe vor der Einführung der SOP (mit_pAP) bestand aus 316 Patienten (132w, 184m) im Alter von 30±20 Jahren, die Gruppe nach Einführung (ohne_pAP) aus 308 Patienten (128w, 180m) im Alter von 31±19 Jahren. In der mit_pAP Gruppe wurde 45-mal (14%) eine postoperative antibiotischen Therapie notwendig, in der ohne_pAP hingegen in 76 Fällen (25%), jeweils vornehmlich nach TE. Diese Zunahme lag für die verschiedenen Eingriffe zwischen dem Faktor 1,25 und 4. Die Dauer des Aufenthaltes (7,1±3,0 mit bzw. 7,0±2,9 Tage ohne pAP) sowie das Auftreten von Komplikationen zeigte keinen Unterschied zwischen den Gruppen.
Durch den Wegfall der pAP bei Standardeingriffen im HNO-Bereich ergab sich eine Zunahme der Notwendigkeit einer postoperativen antibiotischen Therapie, jedoch keine Veränderung in der Häufigkeit der postoperativen Komplikationen oder der Dauer des Aufenthaltes.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.