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Sind die aktuellen hygienischen Anforderungen an die Feinnadelpunktion für zytopathologische Untersuchungen übertrieben?
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Feinnadelpunktionen (FNP) sind ein wichtiges Instrument in der Diagnostik von Raumforderungen im Kopf-Hals Bereich und können unnötige Operationen vermeiden helfen. Die Einführung neuer Empfehlungen zur Punktion und Injektion (2011) durch das Robert-Koch-Institut ordnete FNP im HNO-Gebiet in die Risikogruppe III neu ein. Durch den höheren hygienischen Standard sollen Infektionen (bakteriell/viral) vermieden werden. Die Maßnahmen steigern aber den personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand.
Methoden: Unter der Fragestellung, ob relevante infektiologische Nebenwirkungen unter den bisherigen Untersuchungsbedingungen aufgetreten sind, untersuchten wir retrospektiv die Krankenakte der Patienten die zwischen 11/2011 und 9/2013 eine FNP erhielten und innerhalb weniger Tage zur Besprechung wieder vorstellig warden. Des weiteren stellten wir den alten dem neuen Untersuchungsablauf gegenüber.
Ergebnisse: Bei keinem der 52 eingeschlossenen Patienten wurden klinische Zeichen einer Infektion dokumentiert. Im neuen Untersuchungsgang sind steriler Überzug für Ultraschalkopf und Kabel, Lochtuch, Tischabdeckung und Mundschutz sowie zwei Personen statt einer notwendig. Die Materialkosten erhöhten sich um 7 Euro je Punktion. Die Zeit verlängerte sich um ca. 7 Minuten. Die Akzeptanz bei den Ärzten verringerte sich.
Schlussfolgerungen: Bakterielle Infektionen scheinen unter den bisherigen Bedingungen eine geringe klinische Relevanz zu haben. Der Gebrauch von Einmalmaterial schließt virale Übertragungen aus. Aus Sicht der Autoren zeichnet sich durch die geänderten Hygieneanforderungen ein Mehraufwand der FNP bei großer Unwahrscheinlichkeit einer Infektion ab. Die geringe Akzeptanz führt entweder zur nicht Beachtung der Vorschriften oder zum selteneren Einsatz der Methodik.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.