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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Periimplantitis bei Osseoimplantaten im Kopf-Hals-Bereich: Strategien zur Vermeidung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Daniel Friedrich - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Thomas K. Hoffmann - HNO Uniklinik Ulm, Ulm
  • Johannes Veit - HNO Uniklinik Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod162

doi: 10.3205/14hnod162, urn:nbn:de:0183-14hnod1623

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Friedrich et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die transkutane Anwendung von Osseoimplantaten, zur Verankerung von Knochenleitungshörgeräten oder Epithesen, birgt das Risiko der Infektion durch mikrobielle Besiedlung der Implantate. Folge der Periimplantitis können Wundheilungsstörungen bis hin zum vollständigen Implantatverlust sein. Resistenzbildung durch Antibiotika sowie Verlust von Knochenmatrix erschweren die Reimplantation. Angriffspunkt ist neben der Implantatoberfläche vor Allem der Raum zwischen Implantat und Abutment. Trotz technischen Fortschritts liegt die Periimplantitisrate weiterhin bei circa 33%.

Methoden: Zur Prophylaxe der Periimplantitis wurde in einer klinischen Beobachtungsstudie der Hohlraum zwischen Implantat und Abutment mit Gapseal® (Inhaltsstoff Thymol, ein Monoterpen in Silikonmatrix, Firma Hager Werken, Duisburg), einem bakteri- und fungiziden, nicht resorbierbaren und nicht resistenzbildenden Material, versiegelt. Außerdem wurde eine umfassende Marktanalyse für alternative Konzepte durchgeführt.

Ergebnisse: Gapseal® wurde bei 54 Patienten angewendet. 48 davon erhielten Osseoimplantate zur Epithesenversorgung, 6 zur Nutzung eines Knochenleitungshörgerätes. Die Patienten wurden im Durchschnitt 23 Monate nachbeobachtet. Bei einem Patienten kam es zu einer Periimplantitis und in deren Folge zum Implantatverlust. Die Periimplantitisrate konnte im beobachteten Kollektiv auf ca. 2% gesenkt werden.

Diskussion: Gapseal® scheint die Komplikation der Periimplantitis einfach und effektiv zu verhindern. Zum Erreichen eines höheren Evidenzgrades sind weitere prospektive randomisierte Studien notwendig, die sich derzeit in Planung befinden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.