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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Kaltes atmosphärisches Plasma (KAP) zur Behandlung bakterieller Infektionen im Kopf-Hals-Bereich

Meeting Abstract

  • corresponding author Sven Becker - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, LMU, München
  • Ulrich Harréus - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, LMU, München
  • Julia Zimmermann - Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik, München
  • Tetsuji Shimizu - Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik, München
  • Gregor Morfill - Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik, München
  • Philipp Baumeister - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, LMU, München
  • Christian Welz - Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, LMU, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod159

doi: 10.3205/14hnod159, urn:nbn:de:0183-14hnod1594

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Becker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bakterielle Infektionen des HNO-Bereiches sind eine der häufigsten Ursachen für einen krankheitsbedingten Ausfall am Arbeitsplatz. Hierfür sind, neben viralen Erregern, typische Bakterienstämme wie Haemophilus influenza, Staphylokokkus aureus, Streptococcus pneumoniae oder Streptococcus pyogenes verantwortlich. Kaltes atmophärisches Plasma (KAP) hat eine enorme bakterizide Wirkung, schädigt dabei aber bis zu einer Behandlungszeit von 120 s weder normale Haut noch Schleimhaut. Ziel der Untersuchung war es, die bakterizide Wirkung von KAP auf die o.g. Bakterienstämme nach 120 s zu untersuchen.

Methoden: Die Plasmawirkung nach 120 s Behandlungszeit auf die o.g. Bakterienstämme wurde mit dem „Colony Forming Units“-Assay auf Müller-Hinton Agarplatten untersucht.

Ergebnisse: Unter Behandlung mit KAP über 120 s kam es zu einer Keimreduktion in allen Bakterienstämmen um mindestens 4 Logarithmusstufen. Dies entspricht einer Reduktion der Bakterienzahl um mehr als 99,99%.

Schlussfolgerung: KAP konnte eine hervorragende bakterizide Wirkung auf häufige HNO-Erreger zeigen. Die Behandlungszeit von 120 s, welche in Vorversuchen der Arbeitsgruppe ungefährlich für normale Haut und Schleimhaut war, ist hierfür ausreichend. KAP stellt somit eine mögliche neue Therapieform bakterieller HNO-Infektionen dar und wird Gegenstand weiterer experimenteller und klinischer Studien sein.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.