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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Behandlungskonzept bei multiplen Paragangliomen im Kopf-Halsbereich – Ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Marie-Charlot Jurawitz - Medizinische Hochschule Hannover/HNO-Klinik, Hannover
  • Friedrich Götz - Medizinische Hochschule Hannover/Neuroradiologie, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschlule Hannover/HNO, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod147

doi: 10.3205/14hnod147, urn:nbn:de:0183-14hnod1473

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Jurawitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Paragangliome sind gutartige, hypervaskularisierte Tumoren im Kopf-Hals-Bereich und machen einen Anteil von 0,6% aller Kopf-Halstumoren aus. 10-20% der Tumoren treten multilokulär und ca. 5% bilateral auf.

Methoden: Wir berichten über eine 56 Jahre alte Patientin mit einem multiplen Vorkommen von Paragangliomen im Kopf-Halsbereich.

Fallbericht/Ergebnisse: Die Patientin stellte sich aufgrund einer seit 1 Jahr progredienten Hörminderung links und einer seit 6 Monaten an Größe zunehmenden indolenten Schwellung links zervikal vor. Mittels CT, MRT und Angiographie konnten multiple vaskularisierte Paragangliome beidseits diagnostiziert werden: 1. Glomus tympanicum, jugulare und vagale links 2. Glomus caroticum links 3. Glomus caroticum rechts. Es erfolgte eine sequentielle Therapie mit vorangehender protektiver Stentimplantation, gefolgt von einer präoperativen Embolisation und anschließender Tumorextirpation. Die unterschiedlichen Paragangliome wurden in einem 3-zeitigen Vorgehen behandelt: zunächst Glomus jugulare Tumor links (FischTyp A Zugang), nach 14 Monaten Glomus caroticum Tumor links und nach weiteren 14 Monaten Glomus caroticum Tumor rechts. Histologisch konnte in allen Resektaten ein Paragangliom nachgewiesen werden. Die Patientin ist aktuell rezidivfrei in 6-monatiger MRT-Kontrolle.

Schlussfolgerung: Die Therapie der Wahl bleibt die chirurgische Extirpation auch bei multilokulärem Vorkommen. Präoperative protektive Maßnahmen (Stent/Embolisation) ermöglichten eine sichere Behandlung und Risikominimierung.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.