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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Navigierte HNO-Chirurgie – Neue Entwicklungen durch hybride Messtechnologie

Meeting Abstract

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  • Oliver Kaschke - Sankt Gertrauden Krankenhaus, Berlin
  • Bartosz Kosmecki - Scopis GmbH, Berlin
  • corresponding author Christopher Özbek - Scopis GmbH, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod105

doi: 10.3205/14hnod105, urn:nbn:de:0183-14hnod1057

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Kaschke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Navigationssysteme können in der HNO-Chirurgie das chirurgische Ergebnis und die Sicherheit verbessern. Sie arbeiten dabei mit Messsystemen, die die Lage von Instrumenten in Patientenbilddaten visualisieren. Die vorherrschenden Messtechnologien – infrarotes (IR) und elektromagnetisches (EM) Tracking – sollten im Hinblick auf ihre praktische Anwendung verglichen werden.

Methoden: Zum Vergleich der Messtechnologien wurde das Hybrid-Navigationssystem der Firma Scopis eingesetzt, welches IR- und EM-Tracking in einem System verbindet. Eine Serie von 20 Patienten mit Pansinus-Indikation wurde randomisiert auf die Technologien verteilt und Unterschiede über einen Fragebogen erhoben.

Ergebnisse: Die IR-Technologie zeigt eine erhöhte Genauigkeit, eignet sich für den Einsatz von aktiven OP-Instrumenten und verfügt über nur geringe Einschränkungen im Arbeitsbereich. Als Nachteil ist die Notwendigkeit einer freien Sichtlinie auf die navigierten Instrumente zu nennen. Im Vergleich dazu bietet die EM-Technologie eine bessere Handhabung, da eine Navigation auch ohne optischen Sichtkontakt möglich ist. Die in der Spitze der Instrumente lokalisierte Sensorik ermöglicht die Nutzung biegbarer Instrumente, was die Komfortabilität bei der chirurgischen Navigation erhöht. Ein Nachteil der EM-Technologie bleibt der geringe Arbeitsbereich und die Notwendigkeit, metallische Objekte, insbesondere Instrumententische, auf Distanz zu halten.

Schlussfolgerungen: Beide Messtechnologien ermöglichen navigierte HNO-Eingriffe mit nur geringem Vorbereitungsaufwand. Die jeweiligen Vor- und Nachteile der Messtechnologien stehen sich für FESS und mikroskopische laterale Schädelbasiseingriffe ausgeglichen gegenüber. Eine indikationsgestützte Auswahl der Messtechnologie erscheint vor diesem Hintergrund am zweckmäßigsten.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Das Hybrid-Navigationssystem der Firma Scopis wurde für die Durchführung der Studie als Leihgerät unentgeltlich zur Verfügung gestellt.