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Charakterisierung eines Patientenkollektivs mit Analgetika-Intoleranz-Syndrom nach Nasennebenhöhlen-Operation anhand klinischer und diagnostischer Parameter
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Die frühzeitige Diagnosestellung eines Analgetika-Intoleranz-Syndroms (AIS) ist insbesondere nach Nasennebenhöhlen-Operation (NNH-OP) bei unterschiedlich ausgeprägten klinischen und diagnostischen Parametern erschwert, was die Einleitung einer adaptiven Desaktivierung verzögern kann.
Methodik: Es erfolgt die Charakterisierung eines Patientenkollektivs mit positiver Anamnese für ein AIS 2-3 Monate nach NNH-OP hinsichtlich klinischer (u.a. nasale Polyposis (NP), Ausprägungsgrad der NP (0-4), akute Sinusitiden) und diagnostischer (nasaler Provokationstest (NPT), Kumulativdosis des NPT, Analgetika-Intoleranz-Test (AIT)) Parameter. Weiter soll der Langzeiteffekt einer adaptiven Desaktivierungstherapie untersucht werden.
Ergebnisse: 26 der 39 Patienten (Pat.) waren weiblich, 13 männlich (mittleres Alter 42,4 bzw. 47,4 Jahre). Der NPT fiel bei 32 Pat. (82,1%) bei einer medianen kumulativen Provokationsdosis von 8 mg positiv aus. Komplikationen fanden sich bei 15,6% der positiven Testungen. Positiv getestete Pat. zeigten einen Rezidiv-NP-Grad von durchschnittlich 0,25 (0-2) bei einem AIT von 1,61 (n=22) im Mittel. Bei negativem NPT (n=7) zeigten sich keine Test-Komplikationen bei einem AIT von 1,71 (n=7) im Mittel, keine Rezidiv-NP aber häufig akute Sinusitiden. Nach 12 Monaten zeigte sich ein durchschnittlicher Rezidiv-NP-Grad von 0,35 (0-2).
Schlussfolgerungen: Bei Pat. mit positiver AIS-Anamnese und positivem NPT zeigt sich häufig eine früh auftretende Rezidiv-NP. Der AIT stützt die Diagnose bei positivem aber nicht bei negativem NPT. Die verzeichnete Komplikationsrate bei positivem NPT rechtfertigt ein strenges Patientenmonitoring, die konstant niedrigen Polypenscores nach 12 Monaten unter Desaktivierung diese als bei AIS primär anzustrebende Therapieform.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.