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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

T-Zellfunktion in Tonsillengewebe bei chronischer Tonsillitis

Meeting Abstract

  • corresponding author Katharina Geißler - HNO-Klinik Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Cynthia Weigel - Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Ignacio Rubio - Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Robby Markwart - Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Robert Requardt - Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena, Jena

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod067

doi: 10.3205/14hnod067, urn:nbn:de:0183-14hnod0678

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Geißler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Tonsilla palatina stellt durch ihre Lokalisation im Bereich der Mundhöhle das leicht zugänglichste lymphatische Organ beim Menschen dar. Die Charakterisierung der T-Zellfunktion im Bereich der Tonsilla palatina bei chronischer Tonsillitis soll aufzeigen, inwieweit noch immunologisch funktionsfähiges Gewebe vorhanden ist und ob sich Tonsillengewebe zur Immuntypisierung bei anderen Erkrankungen, wie systemischer Entzündung und Allergie, eignen könnte.

Methoden: Es erfolgte bei bisher 6 Patienten mit einer chronischen Tonsillitis nach Tonsillektomie die Untersuchung der T-Zellen auf Aktivierung, Proliferation und Apoptose.

Ergebnisse: Patienten mit chronischer Tonsillitis zeigten einen hohen Anteil CD4+T-Zellen mit durchschnittlich 80-85% im Vergleich zu CD8+T-Zellen mit durchschnittlich 10-15% aller CD3+T-Zellen. Weiterhin zeigte sich ein hoher Anteil aktivierter CD69+T-Zellen. Die T-Zellen ließen sich vor allem durch physiologische Stimuli wie löslichen bzw. immobilisierten anti-CD3/CD28 Antikörpern gut aktivieren. Bei Stimuli mit löslichen CD3/CD28 ergab sich eine moderate Proliferation, bei Stimulation mit auf Latex-Partikeln immobilisierten CD3/CD28 eine starke Proliferation der Zellen. Weiterhin zeigten T-Zellen nach Stimulation erhöhte Apoptoseraten.

Schlussfolgerungen: T-Zellen lassen sich aus chronisch entzündeten Tonsillen isolieren, stimulieren und zeigen physiologische Reaktionen. Die Gewebsentnahme aus Tonsillen könnte genutzt werden, um den Immunstatus von Patienten mit systemischer Entzündung wie bei einer Sepsis oder anderen Erkrankungen, deren Entwicklung und Verlauf von der T-Zellfunktion abhängt, zu analysieren. Diese Untersuchungen könnten bessere Ergebnisse als aus peripherem Blut liefern, da dabei T-Zellen direkt aus einem lymphatischen Organ entnommen werden.

Unterstützt durch: Center for Sepsis Control and Care, Universitätsklinikum Jena, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.