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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Die Hochfrequenz-Katheter-Jet-Ventilation in der laryngotrachealen Chirurgie – chirurgische und anästhesiologische Aspekte für ein erfolgreiches Vorgehen

Meeting Abstract

  • corresponding author Victor Helmstädter - HNO-Klinik der MHH, Hannover
  • Ralph Tellkamp - Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Hannover
  • Thomas Lenarz - Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover
  • Martin Durisin - Klinik für HNO-Heilkunde, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod034

doi: 10.3205/14hnod034, urn:nbn:de:0183-14hnod0344

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Helmstädter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Hochfrequenz-Jet-Ventilation (HFJV) mittels dünnem Katheter stellt ein bewährtes Beatmungsverfahren dar, durch welches der Operateur mehr Freiheiten bei laryngotrachealen Eingriffen genießt. Besonderheiten sind auf der operativen als auch der anästhesiologischen Seite zu beachten, wo ein eingeschränktes Monitoring besteht. Wir wenden dieses Verfahren routinemäßig an und berichten unsere Erfahrungen. Dabei arbeiten wir relevante Aspekte für ein sicheres Vorgehen heraus.

Methoden: Retrospektiv wurden die in unserer Klinik operierten Fälle bezüglich Patientencharakteristika, Besonderheiten und Komplikationen ausgewertet, die mittels HFJV beatmet wurden.

Ergebnisse: Zwischen Juni 2012 und September 2013 kam diese Beatmungsform in 97 Fällen zur Anwendung. Die durchschnittliche OP-Zeit betrug 53 min (3–404) und die mittlere Anästhesiezeit 81 min (16 bis 438). Bei einem Durchschnittalter von 59 Jahren (19 bis 88) zeigte sich ein durchschnittlicher body mass index von 27 kg/m² (18–42). Die Mehrzahl der Fälle (61%) waren ASA II-Patienten. Einmal (1%) kam es zu einer korrigierbaren Entsättigung. In 3 Fällen (3%) war die endotracheale Intubation im Verlauf notwendig. Einmal (1%) wurde notfallmässig mittels Cook-Stab während der Operation und einmal (1%) in der Ausleitungsphase umintubiert.

Schlussfolgerung: Bei sorgfältiger Patientenauswahl stellt die HFJV auch bei längeren und mit erhöhtem Blutungsrisiko einhergehenden Eingriffen ein sicheres Beatmungsverfahren dar. Insbesondere Adipositas, Infektions-, Reflux- und kardiopulmonale Erkrankungen sind sorgfältig zu eruieren, da diese relative Kontraindikationen darstellen. Eine gute Vorbereitung und das Vorhalten alternativer Beatmungsverfahren sind neben einer engen, interdisziplinären Absprache essentiell.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.