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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Histologische Untersuchung des adenoiden Gewebes nach Adenotomie?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Kathleen Giercke - HELIOS - Klinikum Bad Saarow, HNO - Abteilung, Bad Saarow
  • Thomas Schrom - HELIOS - Klinikum Bad Saarow, HNO - Abteilung, Bad Saarow
  • Florian Bast - Chelsea and Westminster Hospital London, United Kingdom. Craniofacial Unit, London, Großbritannien
  • David Göbel - HELIOS - Klinikum Bad Saarow, HNO - Abteilung, Bad Saarow

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod024

doi: 10.3205/14hnod024, urn:nbn:de:0183-14hnod0246

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Giercke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In Deutschland besteht hinsichtlich der histologischen Untersuchung des entnommenen Gewebes im Rahmen einer Adenotomie keine einheitliche Verfahrensweise. Der eindeutige Nutzen einer routinemäßigen histologischen Untersuchung konnte in Studien bisher nicht nachgewiesen werden. In einer nicht repräsentativen schriftlichen Umfrage in Deutschland zeigt sich,dass 40% der Operateure keine histologische Untersuchung veranlassen.

Methoden: Insgesamt 200 Kinder,welche allesamt eine krankheitstypische Anamnese sowie einen dem Krankheitsbild entsprechenden makroskopischen Spiegelbefund aufwiesen und in der HNO-Abteilung des HELIOS-Klinikums Bad Saarow adenotomiert wurden, wurden in die Studie eingeschlossen. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung, wobei die prä-und intraoperativ erhobenen Untersuchungsbefunde sowie das Ergebnis der histologischen Aufarbeitung korreliert wurden.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass bei allen in die Studie eingeschlossenen jungen Patienten das feingewebliche Ergebnisse ausnahmslos das Bild einer lymphoepithelialen Schleimhauthypertrophie mit mehr oder weniger ausgeprägter Entzündungsreaktion passend zum Bild von adenoiden Vegetationen ergab.

Schlussfolgerungen: Die routinemäßige Untersuchung von adenoidem Gewebe bei Kindern mit typischem Spiegelbefund bei krankheitstypischer Anamnese erscheint verzichtbar. Bei Verdacht auf eine von der Norm abweichende Pathologie sollte jedoch auf eine pathohistologische Aufarbeitung bestanden werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.