gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Machbarkeitsstudie eines optischen Biopsieverfahrens der Stimmlippen mit Hilfe der Confocal-Laserendomikroskopie

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Christopher Bohr - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie der Uni Erlangen, Erlangen
  • Helmut Neumann - Medizin 1, Uni Erlangen, Erlangen
  • Stefan Dürr - Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie der Uni Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Klinik Uni Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod007

doi: 10.3205/14hnod007, urn:nbn:de:0183-14hnod0078

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Bohr et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Wir unterscheiden heute zwei Ursachen der Dysphonie. Einerseits organische Dysphonien (Polypen, Papillome, etc.), zum anderen die funktionelle Dysphonie, die sich durch irreguläre Schwingungen oder eine Glottisschlussinsuffizienz in Abwesenheit von neurologischen Grunderkrankungen definiert. Da schon geringe Manipulationen an den Stimmlippen die Stimme nachhaltig beeinflussen können, ist es im Gegensatz zur funktionellen Dysphonie nur bei organischen Veränderungen gerechtfertigt, diese zu biopsieren und histologisch abzuklären. Die Ursache der funktionellen Dysphonie ist daher weitgehend ungeklärt. Wir sehen den dringenden Bedarf für ein nicht invasives Verfahren zur Differenzierung epithelialer/ struktureller Veränderungen im Bereich der Stimmlippen.

Die Confocal-Laserendomikroskopie (CLE) erlaubt unter Verwendung eines Fluoreszenzfarbstoffs die Bewertung von Veränderungen der Gefäßarchitektur, der Kollagenstruktur sowie der Intrazellularspalten.

Wir haben bei 5 Patienten in Rahmen von flexiblen Endoskopien eine CLE in Analgosedierung durchgeführt und dabei die o. g. Strukturen untersucht. Zusätzlich wurde die Intaktheit des Stimmlippenepithels vor und nach der Untersuchung beurteilt und eine prä- und postoperative Stimmbewertung durchgeführt.

In allen 5 Fällen war mit der CLE die Darstellung der o.g. Epithelstrukturen sehr gut möglich. Verletzungen traten in keinem der Fälle auf. Ebenso kam es zu keiner postoperativen Veränderung der Stimme.

Die CLE erscheint ein geeignetes Verfahren für die subjektive Bewertung von Epithelveränderungen der Stimmlippen. Die endoskopische Durchführung beim sedierten Patienten ist ohne nachweisbare Gewebs- oder Stimmschäden möglich. Sie kann zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Ursachen der funktionellen Dysphonie leisten.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.