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Osteome des frontoethmoidalen Komplexes – eine Kasuistik und die Frage ob es einen therapeutischen Paradigmenwechsel gibt?
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Gliederung
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Einleitung: Osteome im Nasennebenhöhlen(NNH)-system stellen nach WHO-Definition eine gutartige Läsion aus gut differenziertem Knochengewebe dar. Sie wachsen langsam und können oft über Jahre im Sinne eines „wait and scan“ beobachtet werden. Bei Symptomen wie chronischer Cephalgie, Sinusitis oder verdrängendem Wachstum stellt die chirurgische Osteomentfernung die Therapie der Wahl dar. Lange war die Osteomentfernung über extranasale Nasennebenhöhlenzugänge der chirurgische Standard. Fortschritte der endoskopischen Technik mit besserer Visualisierung und neuen, gewinkelten Powertools, birgt neue Möglichkeiten und wird von Patienten aus kosmetischen Gründen auch gefordert.
Material und Methoden: Falldarstellung eines 45-jährigen Patienten mit einem frontoethmoidalen Osteom, das die linke mediale Orbitawand durchbricht und den Bulbus nach lateral verlagert. Die Symptome sind Doppelbilder, Cephalgien und rezidivierende Sinusitiden. Ausgehend von der Kasuistik und einer Literaturrecherche werden unterschiedliche Osteomausdehnungen, ihre Komplikationen und die chirurgischen Therapieempfehlungen dargestellt und analysiert.
Ergebnisse/Diskussion: Nach extranasaler Resektion des Osteoms über einen nach paranasal erweiterten Augenbrauenschnitt folgt die Rekonstruktion der Lamina papyracea mit Septumknorpel. Bei solchen Osteomen bleibt die extranasale Resektion mit Möglichkeit der Rekonstruktion der Therapiestandard. Das kosmetische Ergebnis, wie in der Kasuistik gezeigt, ist exzellent. Kleine Ostome (bis 1 cm), können problemlos endoskopisch, transnasal reseziert werden. Grössere Tumore sollten erfahrenen Zentren mit ausreichenden endoskopischen Instrumenten (Powertools) vorbehalten sein oder aber ein extranasaler Zugang gewählt werden.