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Nasenseptumdefekte bei Kindern
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Bei Kindern treten Nasenseptumdefekte äußerst selten auf. Epidemiologische Daten sind dazu nicht bekannt. Im eigenen Patientengut (3 von 12 Kindern) und in der Literatur traten Nasenseptumdefekte in diesem Alter insbesondere als Folge einer zunächst von den Eltern unerkannten endonasalen Fremdkörperingestion auf. Die Symptomatik ist ähnlich wie im Erwachsenenalter: behinderte Nasenatmung, Nasenbluten oder bei kleinen Defekten inspiratorische Pfeifgeräusche. Die Behandlung sollte zunächst konservativ ausgerichtet sein. Eine Operationsindikation besteht – wie bei den OP-Indikationen für andere Nasenoperationen vor Abschluss des Größenwachstums ebenfalls - nur bei sehr starken Beschwerden der kleinen Patienten.
Es wurden 12 Kinder an einem symtomatischen Nasenseptumdefekt mit der erweiterten Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon operiert. Aufgrund der Nasengröße war das operative Vorgehen dabei besonders schwierig. Bei 10 von 12 Kindern (83 %) gelang der Komplettverschluss. Bei einem weiteren Kind bestand ein postoperativer asymtomatischer Rezidivdefekt von 3 mm. Ein weiteres Kind mit auffälligen sehr häufigen postoperativen digitalen Manipulationen an der Nase klagte bei einem Re-Defekt von 10 mm Größe über eine Nasenatmungsbehinderung.
Die operative Rekonstruktion eines kindlichen Nasenseptums ist aufgrund der Größenverhältnisse sehr schwierig.Bei Operationspflicht besteht in der Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon eine ideale Operationsmethode, da es sich erstens um eine ausgereifte und sehr sichere Methode handelt und zweitens das Operationstrauma durch die rein endonasale Vorgehensweise insbesondere für eine Kindernase – im Vergleich zu vielen anderen Operationstechniken - relativ gering ist. Für die Erfolgsprognose eines Komplettverschlusses sind nicht die absoluten Defektmaße ausschlaggebend, sondern das Verhältnis zwischen Defekthöhe und Septumhöhe im Defektbereich.