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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Was der Bulbus olfactorius über das Riechen verrät

Meeting Abstract

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  • corresponding author Volker Gudziol - Universitäts- HNO- Klinik, Dresden
  • Thomas Hummel - Universitäts- HNO- Klinik, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod642

doi: 10.3205/12hnod642, urn:nbn:de:0183-12hnod6422

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Gudziol et al.
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Gliederung

Text

Der Bulbus olfactorius (BO) ist eine bedeutende Station in der olfaktorischen Signalweiterleitung. Hier wird nicht nur das Signal vom olfaktorischen Rezeptorneuron auf das zweite Neuron umgeschaltet, sondern dieses Signal wird zusätzlich durch neuronale Interaktion modifiziert. Der Bulbus olfactorius gehört neben dem Hypothalamus zu den Regionen des Zentralen Nervensystems, in denen sich pluripotente Zellen in Neurone differenzieren, was zur Plastizität des BO beiträgt. In den letzten Jahrzehnten wurden Magnet- Resonanz- Tomografie- (MRT) Sequenzen entwickelt, mit denen der BO in vivo untersucht werden kann. Durch intensive Arbeit konnten an großen Stichproben altersabhängige Volumina des BO ermittelt werden. In den letzten Jahren konnte weiterhin gezeigt werden, dass es bei verschiedenen Erkrankungen, die zu einem Riechverlust führten, zu einer Abnahme des Volumens des Bulbus olfaktorius kommt. Tierexperimentelle Untersuchungen legten die Vermutung nahe, dass es durch eine Verbesserung des Riechvermögens auch zu einer Regeneration des Volumens des BO kommen kann. In vivo gelang es schließlich erstmalig beim Menschen eine Zunahme des Riechvermögens und des Volumens des BO durch die Therapie der chronischen Rhinosinusitis zu demonstrieren.

Die MRT- morphologische Untersuchung des BO birgt wertvolle Informationen für die weitere Erforschung des Riechvermögens aber auch klinisch praktische Anwendungsmöglichkeiten, die in einer Übersicht dargestellt werden.

Gefördert durch die Roland-Ernst-Stiftung