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Der Verschluss der Nasenhaupthöhle modifiziert nach Young zur Behandlung der Epistaxis bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie – eine multizentrische Auswertung
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Die rezidivierende Epistaxis bei der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie (HHT, Morbus Rendu-Osler-Weber) kann neben der Lebensqualität auch die physische und psychische Leistungsfähigkeit der Betroffenen massiv einschränken. Transfusionspflichtige Anämien und Begleiterkrankungen können radikale operative Maßnahmen erforderlich machen.
Methoden: Retrospektive Auswertung der Ergebnisse des Nasenverschlusses mittels standardisiertem Fragebogen inklusive Glasgow Benefit Inventory (GBI) und Erhebung der Blutwerte.
Ergebnisse: Bei 36 von 43 operierten Patienten konnten die Daten komplett erhoben werden. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 34 (6-84) Monate. Bei 4 Patienten erfolgte die Operation nur einseitig. Alle 36 gaben an, dass sie sich danach besser fühlten und die OP wieder wählen würden. Die Lebensqualität wurde durch die Operation deutlich verbessert (mittlerer GBI-Score von 43,56). Bei 12 Patienten traten Dehiszenzen der Verschlussmembran auf, bei 6 erneute Blutungen. Der mittlere Anstieg der Hämoglobinkonzentration betrug 4,68 g/dl, nur bei einem Patienten mit ausgeprägten Magendarm-Blutungen war postoperativ ein Abfall zu verzeichnen. Als relevante Nebenwirkungen wurden Anosmie (15 Pat.), Xerostomie (7 Pat.) und Mundatmungsprobleme (8 Pat.) beklagt. Nur bei einem Patienten erfolgte auf seinen Wunsch die Umkehrung der Operation.
Schlussfolgerungen: Der Gewinn an Lebensqualität rechtfertigt bei richtiger Indikation den Verschluss der Nase bei der HHT. Diese Operation ist die effektivste Therapieoption, da sie bisher die einzige Möglichkeit darstellt, das Nasenbluten dauerhaft und komplett zum Sistieren zu bringen.