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Der „Nasenhaken“ – Fallbeispiel einer schwierigen Epithesenversorgung mit Unterstützung der erhaltenen Nasenspitze
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Text
Einleitung: Die epithetische Versorgung ist eine wichtige Methode der Rehabilitation eines Nasendefekts. Im Folgenden wird eine mögliche Versorgung eines subtotalen Nasendefekts bei Erhalt der Nasenspitze anhand eines Fallbeispiels erörtert.
Material und Methode: Bei Herrn K. (59) lag ein Plattenepithelkarzinom der inneren Nase (T4b N0 M0) vor. Nach 2 Zyklen Induktionschemotherapie und Radiochemotherapie kam es zunächst zu einer kompletten Remission. Bei Tumorprogress erfolgte die subtotale Nasenresektion samt Teile der Stirnhöhlenvorderwand. Auf Wunsch des Patienten wurde die Nasenspitze erhalten. Der Defekt wurde mit einer implantatgetragenen Epithese (Nasenplatte des Epiplatingsystems seitlich im Bereich der Apertura piriformis sowie Universalplatte im Bereich der Glabella) versorgt.
Ergebnis: Zur Anhebung der Nasenspitze wurde zusätzlich eine Akrylplatte (Nasenhaken) mit Magneten der Firma Technovent an der Vorderfläche und an der Rückfläche angebracht. Damit gelang eine Anhebung der Nasenspitze an die anatomisch korrekte Position.
Schlussfolgerung: Prinzipiell ist durch eine komplette Nasenepithese oft das bessere kosmetische Ergebnis im Vergleich zu einer Teilepithese zu erreichen. Durch kosmetischen und funktionellen Erhalt der Nasenspitze wird dem Patient in Kombination mit der Epithese eine weitere Möglichkeit einer suffizienten Versorgung zur Rehabilitation geboten. Der Nasenhaken bietet eine innovative Methode zur epithetischen Versorgung nach subtotaler Ablatio nasi unter Erhalt der Nasespitze. Eine totale Ablatio zur epithetischen Versorgung ist aus epithetisch-kosmetischen Gründen nicht zwingend notwendig.