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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Hörschwellenschätzung bei Kindern mit Hilfe von extrapolierten DPOAE I/O-Funktionen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Hans Peter Niedermeyer - HNO Klinik und Poliklinik, Klinikum r.d. Isar, Tec, München
  • Volker Schirkonyer - HNO Klinik und Poliklinik, Klinikum r.d. Isar, TU München, München
  • Thomas Janssen - HNO Klinik und Poliklinik, Klinikum r.d. Isar, TU München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod594

doi: 10.3205/12hnod594, urn:nbn:de:0183-12hnod5941

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Niedermeyer et al.
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Gliederung

Text

Extrapolierte DPOAE I/O-Funktionen eignen sich zur frequenzspezifischen und quantitativen Erfassung der cochleären Hörleistung. Untersuchungen an erwachsenen Patienten ergaben eine enge Übereinstimmung zwischen der Reintonschwelle und der mit extrapolierten DPOAE I/O-Funktionen geschätzten Hörschwelle mit einem geringen Schätzfehler (2,5 dB – 4,6 dB) und einer Standardabweichung von etwa 10 dB. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der Reliabilität dieser Methode bei Kindern.

Es wurden Messungen der Tonschwelle (im Freifeld oder über Kopfhörer), der Mittelohrimpedanz und der DPOAE an insgesamt 740 Kindern durchgeführt. Die Kinder wurden in 4 Gruppen nach Alter, verwandter Methode zur Bestimmung der Tonhörschwelle und Mittelohrfunktion eingeteilt. Die Messung der DPOAE erfolgten mit einem Handgerät (CochleaScan, Fischer-Zoth; Sentiero, Path medical).

Die Messergebnisse zeigen, dass der Schätzfehler mit abnehmendem Alter abnimmt. Dies ist wahrscheinlich auf die unzuverlässig Hörschwellenbestimmung bei jüngeren Kindern zurückzuführen. Bei den Kindern mit gestörter Mittelohrfuktion zeigen sich insgesamt hohe Schätzfehler. Dies ist darauf zurückzuführen, dass DPOAE I/O-Funktionen bei Mittelohrhörstörungen einen anderen Verlauf zeigen als bei cochleären Funktionsstörungen und somit der verwendete Schätzalgorithmus fehlerbehaftet ist. Extrapolierte DPOAE I/O-Funktionen sind ein geeignetes Instrument zur Bestimmung des Hörverlustes bei Kindern, bei denen eine hohe Diskrepanz zwischen der angegebenen und der tatsächlichen Hörschwelle zu erwarten ist. Bei Funktionsstörungen des Mittelohres ist nur eine eingeschränkte Aussage zum Hörverlust mittels DPOAE möglich.

Unterstützt durch: DFG Ja 597/9-1