gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Die Abhängigkeit des postoperativen Hörgewinns nach Incusstapedotomien vom durchgeführten Anästhesieverfahren

Meeting Abstract

  • corresponding author Maureen Loewenthal - HNO UKE Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Regina Thomalla - UKE Hamburg, Hamburg
  • Rainald Knecht - HNO UKE Hamburg, Hamburg
  • Carsten Dalchow - HNO UKE Hamburg, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod469

doi: 10.3205/12hnod469, urn:nbn:de:0183-12hnod4691

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Loewenthal et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Zur Therapie der Otosklerose wurden in den letzten Jahrzehnten operative Verfahren mit dem Einsatz von Stapesprothesen entwickelt. Durchgesetzt hat sich die Incusstapedotomie nach Fisch. Dabei unterliegt das postoperative Hörergebnis vielen verschiedenen Einflussfaktoren, wie der Operationsmethodik, der Art der Prothese und der Perforationstechnik. Als weiterer möglicher Einflussfaktor auf das Hörergebnis wurden erstmals auch die Lokalanästhesie und die Intubationsnarkose auf mögliche Unterschiede hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Luft- und Knochenleitung sowie den Hörerfolg untersucht.

Methodik: In einer retrospektiven klinischen Studie wurde das prä- und postoperative Hörergebnis von 85 Patienten nach Incusstapedotomie analysiert, von denen 24% in Lokalanästhesie und 76% in Intubationsnarkose erfolgten. Auswertungsgrundlage waren prä- und postoperative Tonaudiogramme bis zu einer Zeitspanne von 78 Monaten. Es wurden sowohl Frequenzreihen als auch Einzelfrequenzen für die Luft- und Knochenleitung sowie Schallleitungskomponenten erfasst. Als Maß für den Hörerfolg wurde eine postoperative Schallleitungslücke <10 dB zugrunde gelegt.

Ergebnisse: Es wurden bessere Schallleitungskomponenten in der Gruppe mit Intubationsnarkose gegenüber der Gruppe mit Lokalanästhesie erreicht (p≥0,05). Bezüglich der Knochenleitung wurden im Tieftonbereich nur bei Patienten mit Intubationsnarkose geringfügig bessere Ergebnisse erzielt. Die Kombination aus Intubationsnarkose und konventioneller Perforationsmethode überragte dabei die Kombination aus Intubationsnarkose und Laser in allen Frequenzkombinationen.

Schlussfolgerung: Durch den Einsatz der Intubationsnarkose konnten in allen Frequenzreihen tendenziell bessere Hörergebnisse erzielt werden als unter Lokalanästhesie.