Artikel
Das implantierbare Hörsystem Cochlear’s DACS ID: Audiologische Ergebnisse für mittel- bis hochgradige kombinierte Schwerhörigkeiten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Ziel dieser weltweit ersten klinischen Studie mit dem neuen implantierbaren Hörsystem C-DACS ID (Cochlear’s Direct Acoustic Cochlear Stimulator Investigational Device) war die Evaluierung der audiologischen Ergebnisse bei Patienten mit mittel- bis hochgradigen Schwerhörigkeiten bei fortgeschrittener Otosklerose.
Methoden und Patienten: An der Medizinischen Hochschule Hannover wurden acht Patienten mit dem C-DACS ID implantiert. Alle Patienten galten mit einer mittleren Tragedauer von 17 Jahren (±8 J) als erfahrene Hörgeräteträger. Das audiologische Protokoll beinhaltete die prä- und postoperative Ton- und Sprachaudiometrie über Kopfhörer und im Freifeld in unversorgtem und versorgtem Zustand mit konventionellen Hörgeräten (präop.) und mit dem C-DACS ID (postop.). Die Tragdauer von C-DACS ID betrug 22 bis 4 Monate (Ø7 M).
Ergebnisse: Die postoperativen Knochenleitungshörschwellen zeigten keine Verschlechterung. Der mittlere Hörgewinn (0,5 – 6 kHz) war mit C-DACS ID (38 bis 62 dB, Ø53 dB) deutlich höher als bei der Versorgung mit konventionellen Hörgeräten (32 bis 43 dB, Ø37 dB), Das Sprachverstehen verbesserte sich von durchschnittlich 38 % bei einer Hörgeräteversorgung auf 84 % mit C-DACS ID (Freiburger Einsilbertest im Freifeld, 65 dB Darbietungsschwelle). Auch die Ergebnisse des Sprachverstehen im Störgeräusch (OLSA) waren mit dem C-DACS ID (3,1 bis -2,3 dB, Ø0,2 dB) besser als mit den Hörgeräten (12 bis 0,3 dB, Ø7,4 dB).
Fazit: Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass mit dem C-DACS ID eine effektive Methode zur Behandlung von mittel- bis hochgradigen kombinierten Schwerhörigkeiten entwickelt wurde, für die bis her keine adäquate Therapie zur Verfügung stand. In der nächsten Stufe der Studie ist eine Erweiterung des Indikationsbereichs geplant.
Unterstützt durch: Cochlear