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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Wirkungsgrad der hörerhaltenden Cochlea-Implantat Elektroden: Nucleus Hybrid-L und Nucleus CI422

Meeting Abstract

  • corresponding author Marie-Charlot Jurawitz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Mark Schüßler - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod444

doi: 10.3205/12hnod444, urn:nbn:de:0183-12hnod4442

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Jurawitz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit mehreren Jahren gewinnt der Hörerhalt nach einer Cochlea-Implantation für Patienten mit mittelgradiger Hörminderung in dem niedrigen Frequenzspektrum an zunehmender Bedeutung. Die Cochlea-Implantate, Nucleus Hybrid-L und Nucleus CI422, können aufgrund Ihrer Konstruktion dafür eingesetzt werden. Die Ziele dieser Studie sind: 1. Erfassung des Hörerhalts und Sprachverstehens in der postoperativen Phase. 2. Identifikation der Auslöser und des Zeitpunktes eines postoperativen Hörverlustes.

Methoden: Es wurden 195 Patienten mit einer an Taubheit grenzenden sensineuralen Schwerhörigkeit für Frequenzen >1500Hz und einer mittelgradigen Hörminderung im Bereich der Frequenzen <1500Hz mit einer Hybrid-L Elektrode n: 117 und einer CI422 Elektrode n: 78 versorgt. Die Hörschwellen und das Sprachverständnis wurden nach der Operation zum Zeitpunkt der Erstaktivierung, nach 3, 6 und 12 Monaten ermittelt.

Ergebnisse: Vorläufige Auswertungen zeigen, dass in der Mehrzahl der Fälle ein Hörerhalt mit beiden Elektroden erzielt werden konnte. Es ergab sich ein mittlerer Verlust der Hörschwellen im Bereich tiefen Frequenzen von 10dB bei den Hybrid-L-Implantierten und 15-20dB bei den CI422-Implantierten. Im Verlauf entwickelten 27 Patienten der Hybrid-L-und 23 der CI422-Gruppe einen Hörverlust >15dB. Einen Hörverlust >30dB erlitten 15 Patienten der Hybrid-L - und 24 der CI422-Gruppe. Der Zeitpunkt des Verlustes konnte insbesondere nach der postoperativen Messung ausgemacht werden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie konnten zeigten, dass sowohl die Hybrid-L als auch die CI422-Elektrode für eine hörerhaltende Cochlea-Implantation indiziert sind. In Zukunft müssen zur Verbesserung der Indikationskriterien weitere Einflussfaktoren auf den Hörerhalt ermittelt werden.