gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Beitrag des binauralen Hörens zur Gleichgewichtsregulation

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Roland Jacob - BWZK Koblenz, Koblenz
  • Yvonne Stelzig - Bwzk Koblenz, Koblenz
  • Martin Rehbein - BwzK Koblenz, Koblenz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod438

doi: 10.3205/12hnod438, urn:nbn:de:0183-12hnod4384

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Jacob et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Einseitig ertaubte Menschen, die mittels Cochlea Implant rehabilitiert wurden, berichten über eine bessere Gleichgewichtskontrolle. Standunsicherheit wird gleichfalls von gesunden Probanden in akustisch isolierten Räumen berichtet. Aus diesen Gründen ist anzunehmen, dass der auditive Input zur Gleichgewichtskontrolle beitragen kann.

Methodik: 20 hör- und gleichgewichtsgesunde Probanden (Ethikvotum liegt vor) wurden mittels der dynamischen Posturographie (Equitest) wurden in den Standard Testbedingungen untersucht. Hierfür wurden drei Hör-Situation simuliert. Durch Gehörschutzmaßnahmen wurden die Probanden partiell einseitig oder beidseitig schwerhörig gemacht (> 30dB panfrequenter Hörverlust.

Ergebnisse: Tonaudiometrie, klinische Gleichgewichtsprüfung sowie vestibuläre Prüfung (ENG) zeigten keine Normabweichung. Zudem hatten alle Probanden bei uneingeschränktem Hören ein in der Norm liegendes Equitest-Ergebnis.

Nach Vertäubung eines oder beider Ohren kam es in den Untersuchungsbedingungen 1-6 des Equitest zu einer reduzierten Gleichgewichtskontrolle. Die Abweichung zur Hör-normalen Situation betrug zwischen 6 und 28%, je nach Testbedingungen. Das Ausmaß wurde umso deutlicher, je weniger andere Systeme an der Gleichgewichtskontrolle Informationen beitragen konnten.

Schlussfolgerungen: Aus den Betrachtungen zeigt sich eine wesentliche Beteiligung des auditiven Systems an der Gleichgewichtsregulation. Diese setzt ein gutes binaurales Hören voraus. Die Unterschiede (Hören- eingeschränktes Hören) in der dynamischen Posturographie sind ähnlich ausgeprägt, wie der Situationsvergleich (sehend, - nicht sehend).

Unterstützt durch: keine Unterstützung durch Firmen