gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Ein Vergleich des alltäglichen Musikgebrauchs zwischen Familien mit CI- versorgten und normalhörenden Kindern

Meeting Abstract

  • corresponding author Angelika Illg - Hörzentrum der MH, Hannover
  • Daniela Rieck - Biometrie der MHH, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO der MHH, Hannover
  • Anke Lesinski-Schiedat - HNO der MHH, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod436

doi: 10.3205/12hnod436, urn:nbn:de:0183-12hnod4367

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Illg et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einführung: Musikalische Interaktion bietet die Möglichkeit der ganzheitlichen Förderung von Sprache und Motorik sowie des emotionalen, kognitiven und sozialen Verhaltens. Das könnte Normalhörenden und Kindern mit CI in der Sprachentwicklung zu Gute kommen.

Material und Methode: Mit Hilfe eines Elternfragebogens konnte im Dezember 2010 eine Querschnittstudie an 106 deutschsprachigen Familien mit 3-7-jährigen CI-Kindern zur Rolle von Musik im alltäglichen Leben durchgeführt werden. Im Frühjahr 2011 wurde der gleiche Fragebogen an 66 gleichaltrigen Normalhörenden eingesetzt. Die Ergebnisse wurden statistisch mit dem Chi²- und Nichtparametrischen Tests ausgewertet.

Ergebnisse: Die alltäglichen Hörgewohnheiten von Musik in den Familien ähneln sich in beiden befragten Gruppen (p=0,52). Die Erwartungen an den Musikunterricht werden unterschiedlich angegeben. Die Eltern der Kinder mit CI erwarten die Verbesserung der auditiven Wahrnehmung (p=0,001), der Sprachentwicklung (p=0,03) sowie der Aufmerksamkeit (p=0,000). Den Eltern der normalhörenden Kinder sind die Freude an der Musik und die Unterstützung der Gesamtentwicklung wichtig. Die Erfolge des Musikunterrichts zeigen keine signifikanten Unterschiede obwohl die Angaben über den Einfluss auf die Sprachentwicklung auffallend sind.

Schlussfolgerungen: Durch den kreativen und individuellen Charakter von Musik und die Verbindung von hör-, sprach- und musiktherapeutischen Maßnahmen könnte die Sprachentwicklung vieler Kinder vermutlich vereinfacht, gefördert und verbessert werden.