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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Untersuchung des räumlichen Hörens unter realistischen Bedingungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Jörg Ebmeyer - HNO Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Thomas Hermann - Universität Bielefeld, Ambient Intelligence Group, CITEC – Center of Excellence, Bielefeld
  • Martin Lehmann - HNO Klinik Bielefeld, Bielefeld
  • Holger Sudhoff - HNO Klinik Bielefeld, Bielefeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod386

doi: 10.3205/12hnod386, urn:nbn:de:0183-12hnod3860

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Ebmeyer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Messung des räumlichen Hörvermögens unter lebensnahen Bedingungen ist bislang nicht möglich. Auch eine Messung des Sprachverständnisses im Störlärm erfolgt in der Regel nicht unter realistischen Bedingungen, da sich die Komplexität der menschlichen Kommunikation nur schwer in einem audiologischen Setup nachstellen lässt. Sprachverständnis wird im Labor mit einsilbigen Wörtern, bestenfalls mit Schmalbandrauschen als Hintergrundlärm gemessen. Dabei ist die Schallquelle statisch und spektrale und temporale Charakteristika vorhersagbar.

Methode: Ziel war es, einen Aufbau zu finden mit dem man objektive Messungen zu Sprachverständlichkeit und Richtungshören in verschiedenen realistischen Hörumgebungen durchführen kann.

Dazu haben wir ein 16-Kanal Klanglabor zur Messung räumlichen Hörens entwickelt. Es besteht aus einem „Hörring“ mit 16 Lautsprechern, die an einem Metallring an der Decke befestigt sind und verfügt über die nötige Hard- und Software um eine beliebige Anzahl von Klang-Quellen abspielen und mischen zu können. Neben statischen Szenen können so auch Klänge von beweglichen Objekten dargestellt werden. Das System erlaubt so die Simulation realistischer Klangumgebungen wie zum Beispiel ein Straßencafe.

Unter diesen Bedingungen wurden Probanden mit normalem und eingeschränktem Hörvermögen untersucht.

Ergebnisse: Die Daten, die wir in Rahmen des Expermients aufgezeichnet haben, sind multi-modal und beinhalten Körperbewegungen, die Angaben der Probanden und Videoaufzeichnungen. Wir haben die Daten visuell gerendert, so dass in den Messergebnissen Muster erkannt werden können. So können insbesondere Störungen des Richtungshörens objektiv dargestellt werden.

Schlussfolgerungen: Mit dem beschriebenen Aufbau sind Störungen des räumlichen Hörvermögens, des Richtungshörens und des Sprachverständnisses im Störlärm unter realistischen Bedingungen objektivierbar.