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Verständnis vestibulärer Funktionsstörungen vor dem Hintergrund pathophysiologischer Untersuchungen an vestibulärer Haarzelle
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einführung: Vestibuläre Typ II Haarzellen sind primäre sensorische Zellen des Vestibularorgans. Ihre Funktion besteht unter anderem in der mechanoelektrischen Signalübertragung. In den letzten Jahren wurden mit Hilfe eines Tiermodells verschiedene Ionenkanäle physiologisch charakterisiert. Dabei wurden unter anderem ein druckabhängiger Kaliumkanal und dessen Einfluss auf die Transmitterfreisetzung untersucht. Zum Verständnis des M. Meniere und dessen pathophysiologischen Vorgänge auf zellulärer Ebene ist eine weitergehende Charakterisierung der Dynamik des Kanals von großer Bedeutung.
Material und Methoden: Vestibuläre Typ II Haarzellen werden vom Utrikulus des Meerschweinchens isoliert. Zur Charakterisierung der druckabhängigen Kaliumströme wird die patch clamp Technik benutzt. Die Messungen werden sowohl im voltage clamp als auch im current clamp Modus durchgeführt. Zur Simulation des endolymphatischen Hydrops wird der hydrostatische Druck in der Badkammer verändert.
Ergebnisse: Veränderungen des hydrostatischen Drucks führen zu einer Aktivierung des druckabhängigen Kaliumauswärtsstroms an der vestibulären Typ II Haarzelle. Das Membranpotential der vestibulären Haarzellen ist ebenfalls durch Druckvariationen modulierbar. Es konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass die Transmitterfreisetzung durch Pharmaka beeinflusst wird, welche die druckabhängige Komponente des Kaliumkanals aufhebt.
Konklusion: Zum Verständnis der pathophysiologischen Vorgänge auf zellulärer Ebene sind Untersuchungen an Ionenkanäle unerlässlich. Unsere Ergebnisse zeigen interessante Aspekte hinsichtlich der Druckabhängigkeit des Kaliumkanals und dessen dynamischer Eigenschaften. Die pharmakologische Modulation dieses Kanals, sowohl systemisch als auch lokal, stellt einen neuen vielversprechenden Therapieansatz dar.