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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Einsatz von Hörgeräte-Vorverarbeitungstechniken bei Cochlea-Implantat-Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Karl-Heinz Dyballa - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover
  • Stefan Fredelake - Advanced Bionics European Research Center, Hannover
  • Phillip Hehrmann - Advanced Bionics European Research Center, Hannover
  • Volkmar Hamacher - Advanced Bionics European Research Center, Hannover
  • Thomas Lenarz - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod370

doi: 10.3205/12hnod370, urn:nbn:de:0183-12hnod3707

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Büchner et al.
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Gliederung

Text

Obwohl heute in Hörgeräten eine Vielzahl von signalverbessernden Vorverarbeitungsalgorithmen und Richtmikrofonsystemen existiert, wurden diese bisher nur vereinzelt in Cochlea-Implantat-(CI)-Systeme übernommen. Aufgrund der Parallelen zwischen CI-Systemen und Hörgeräten liegt es jedoch nahe, das Potenzial der Hörgerätetechnologie auch für CI-Patienten zu nutzen.

Um den Nutzen verschiedener Hörgeräte-Algorithmen für CI-Patienten zu untersuchen, wurde das pulsbreiten-modulierte Ausgangssignal eines Hörgerätes in ein analoges Signal gewandelt und als Eingangssignal des Sprachprozessors verwendet. Während der Untersuchungen wurde das Hörgerät am Ohr getragen, so dass die Mikrofon-Position der von Hörgeräte-Trägern entsprach. Alle Tests wurden im Freifeld mit dem Oldenburger Satztest durchgeführt.

In einer Gruppe mit 12 CI-Patienten wurde die Sprachverständlichkeitsschwelle um durchschnittlich 5 dB im Vergleich zum omnidirektionalen Mikrofon verbessert. Der binaurale Beamformer, bei dem die Signale beidseits getragener Hörgeräte verarbeitet werden, bringt eine Verbesserung von 7 dB. Wird der Geräuschunterdrückungsalgorithmus „ClearVoice“ in Kombination mit einem der beiden Richtmikrofone verwendet, ergibt sich für die meisten Patienten eine zusätzliche Verbesserung.

Die Vorverarbeitungsalgorithmen von modernen Hörgeräten sind auch oder insbesondere für CI-Patienten von Vorteil. Mit dem binauralen Beamformer kann eine weitere Verbesserung gegenüber einem konventionellen Richtmikrofon erzielt werden. Da er beidseits das Tragen von Mikrofonen erfordert, ist diese Technik insbesondere für bimodal oder bilateral versorgte CI-Patienten interessant.