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Die Bedeutung des intraoperativen Blutverlustes im Rahmen einer Cochlea-Implantation in den ersten 18 Lebensmonaten
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Die Cochlea-Implantation (CI) gilt im Allgemeinen als eine blutarme Operation und blutungsbedingte Komplikationen stellen eine Rarität dar. Durch die speziellen anatomischen Bedingungen der Säuglinge, in Verbindung mit dem sehr niedrigen Blutvolumen und daher geringer intravaskulärer Reserve, kann der intraoperative Blutverlust rasch hämodynamisch relevant werden. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, inwieweit der intraoperative Blutverlust bei Kleinkindern von klinischer Bedeutung war und ob dieser Auswirkungen auf das klinische Management hatte.
Methoden: Es wurden retrospektiv die Cochlea-Implantationen eingeschlossen, die bei Kindern jünger als 18 Monate in der HNO-Universitätsklinik Köln durchgeführt worden sind. Unter den 412 Patienten welche im Zeitraum 2006-2011 in unserer Klinik implantiert wurden, fanden sich 56 Kindern unter 18 Monate.
Ergebnisse: Bei 14 Kindern erfolgte während des klinischen Aufenthaltes eine prä- und postoperative Blutabnahme. Bei 86% der Fälle wurde eine Senkung des Hämoglobinwertes festgestellt. Die durchschnittliche Differenz zwischen präoperativem und postoperativem Hämoglobinwert betrug -1.9 g/dl. Bei einem Fall (7%) und bei erhöhter Blutungsneigung intraoperativ erfolgte eine Transfusion von einem Erythrozytenkonzentrat.
Schlussfolgerungen: Der intraoperative Blutverlust während einer Cochlea-Implantation stellt bei Säuglingen und Kleinkindern, einen wichtigen Aspekt dar, welcher auch zur Bluttransfusion führen kann. Auf Grundlage unserer Daten wird das klinische Management inklusive einer ein- oder zweizeitigen Implantation diskutiert.