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Interstitielle Brachytherapie in der fortgeschrittenen Rezidivsituation von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereichs- Last-line- oder Palliativ-Therapie?
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: In der fortgeschrittenen Rezidivsituation von Kopf-Hals-Karzinomen sind die möglichen Therapieoptionen aufgrund der vorangegangenen meist multimodalen Behandlungen der Patienten stark limitiert. Oftmals sind die Übergänge zwischen kurativem „Second-line“ und palliativem Behandlungsansatz fließend. Zur lokalen Dosiseskalation steht mit der interstitiellen Brachytherapie eine wirkungsvolle Therapieoption zur Verfügung. Auch bei bestehenden strahlentherapeutischen Reserven ist zusätzlich eine perkutane lokale Aufsättigung kombinierbar.
Patienten und Methoden: Seit 2007 wurden insgesamt 11 Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinom-Rezidiven des Kopf-Hals-Bereichs mittels interstitieller Brachytherapie behandelt. Es erfolgt eine deskriptiv-statistische Darstellung der Ergebnisse.
Ergebnisse: Alle Patienten waren vor Einleitung der Brachytherapie bereits einer primären oder adjuvanten Radio(chemo)therapie unterzogen worden. Nach Einbringen von 6-18 Applikatoren erfolgte bei den Patienten die Brachytherapie mit einer Fraktionsdosis von 2-3Gy und einer Gesamtherddosis von 20-33Gy. Das kürzeste Überleben nach Brachytherapie betrug 4 Wochen. Der längste klinische Verlauf ohne Anhalt für ein Lokalrezidiv beträgt aktuell 4 Jahre und 3 Monate.
Schlussfolgerung: Die interstitielle Brachytherapie ist eine effektive Therapieoption im Rahmen der Behandlung in der fortgeschrittenen Rezidivsituation bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Diese ist sowohl als Last-line- als auch als Palliativtherapie geeignet. Der Vorteil der Therapie besteht in der Kombinationsmöglichkeit mit chirurgischen Therapieansätzen.