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Gen-Amplifikation von SOX2 und FGFR1 in sinunasalen Karzinomen
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Sinunasale Malignome sind selten und unterscheiden sich hinsichtlich verursachender Noxen und klinischem Verlauf wesentlich von anderen Karzinomen des Kopf-Hals Bereiches. Daher gilt es zu untersuchen, ob die bereits in Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle nachgewiesenen Genamplifikationen von SOX2 (Sex determining region Y) und FGFR1 (Fibroblast Growth Factor Receptor 1) auch in sinunasalen Karzinomen vorkommen. Während SOX2 als prognostischer Marker gilt, werden spezifische FGFR1-Inhibitoren bereits zur Therapie von pulmonalen Plattenepithelkarzinomen im Mausmodel getestet.
Methoden: Mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungs-Assay (FISH) wurde der SOX2- und FGFR1-Amplifikationsstatus sinunasaler Malignome (Plattenepithelkarzinome (PEC, n=69), undifferenzierte sinunasale Karzinome (SNUC, n=18), Adenokarzinome (AC, n=18), Adenoidzystische Karzinome (ADC, n=13)) evaluiert. Die SOX2-Proteinexpression wurde immunhistochemisch quantifiziert.
Ergebnisse: SOX2-Amplifikationen wurden in PEC (39%), SNUC (35%) und AD (8%), jedoch in keinem ADC detektiert. Die Amplifikationen korrelierten mit einer erhöhten SOX2-Proteinexpression. FGFR1-Amplifikationen waren in PEC (22%), SNUCs (6%) und AD (17%) nachweisbar. 58% der FGFR1-amplifizierten PEC wiesen gleichzeitig eine SOX2-Amplifikation auf.
Schlussfolgerungen: SOX2- und FGFR1-Amplifikationen treten nicht organspezifisch, sondern karzinomspezifisch auf. In einer Untergruppe sinunasaler PEC und SNUCs scheint die SOX2-Amplifikation und Proteinexpression eine wichtige Rolle in der Tumorgenese zu spielen. FGFR1-Amplifikationen sind dagegen vor allem in PEC und AD nachweisbar.