gms | German Medical Science

83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Angiosarkom der Tonsille – seltene Differentialdiagnose einer oropharyngealen Raumforderung

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Tobias Scholz - Klinkum Hannover Nordstadt /HNO-Klinik, Hannover
  • Anke Schmidt - Klinkum Hannover Nordstadt / Pathologisches Institut, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - Klinkum Hannover Nordstadt /HNO-Klinik, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod300

doi: 10.3205/12hnod300, urn:nbn:de:0183-12hnod3007

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Scholz et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Angiosarkome sind maligne Tumore mesothelialen Ursprungs. Sie treten ubiquitär im Körper auf mit Prädilektion im Bereich der Haut. Ein Risikofaktor ist eine vorangegangene Strahlentherapie. Angiosarkome im Bereich des Oropharynx sind bisher nicht beschrieben.

Material und Methoden: Es wird über einen 72 jährigen Patienten berichtet, bei dem es zu rezidivierenden hämodynamisch wirksamen Blutungen aus einer Raumforderung der rechten Tonsille gekommen war. Die histologische Aufarbeitung einer Gewebeprobe ergab ein Angiosarkom. Nach entsprechender Diagnostik wurde der Tumor in toto reseziert. Es werden die klinischen, histologischen, immunhistochemischen und DNA-zytometrischen Charakteristika des Tumors dargestellt.

Ergebnisse: Histologisch ergab sich ein Angiosarkom mit ausgedehnten Einblutungen, pleomorphen und atypischen Endothelien, zahlreichen Mitosen und erheblicher Anisochromasie der Zellkerne. Die Proliferationsrate, gemessen mit dem MIB-1 Index, betrug 20%. Zytometrisch konnten Zellen mit einem aneuploiden DNA-Gehalt nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Dies ist der bisher erste Bericht über ein Angiosarkom des Oropharynx. Die Therapie dieser Tumore besteht in der kompletten Resektion mit tumorfreien Resektaträndern. Eine postoperative Strahlenbehandlung wird empfohlen. Die Prognose richtet sich u.a. nach dem Proliferationsindex, wobei Angiosarkome multilokulär auftreten können und früh in andere Organe metastasieren.