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Etablierung und Charakterisierung sieben neuer und authentischer Plattenepithelkarzinom-Zelllinien des oberen Aerodigestivtraktes
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Molekulare Analysen zeigen, dass in der Karzinogenese des oberen Aerodigestivtraktes „high risk“ HPV-Genotypen (v. a. HPV16) eine wichtige Rolle spielen. In diesem Beitrag stellen wir sieben neue Zelllinien vor, die aus verschiedenen Primärkarzinomen des oberen Aerodigestivtraktes desintegriert wurden. Die Zelllinien wurden als University of Kiel, Head and Neck (UKHN)-1 bis -3 und UKHN-6 bis -9 bezeichnet. Flowzytometrie- und Immunfluoreszenz-Untersuchungen wurden zur Bestimmung aberranter DNA durchgeführt. Zur Bestätigung des plattenepithelialen Ursprungs der Zellen wurde das Zytokeratinprofil unter Verwendung der Antikörper gegen die Zytokeratin-Typen 5, 6, 10 und 13 immunzytochemisch erstellt. Die Zelllinien zeigen individuelle Unterschiede in der mitotischen Frequenz. UKHN-2 und -3 wachsen als Monolayer, wohingegen die Linien UKHN-1, -6, -7, -8 und -9 zur Multilayer-Bildung neigen. Die Überexpression der Gene LOXL4 und Pim-1 als spezifische Marker von Karzinomen des oberen Aerodigestivtraktes ist in allen Zelllinien verifiziert worden. Die Tumorigenität der Zellen wurde durch Versuche im Tiermodel an SCID-Mäusen gezeigt. Zellauthentifizierungen haben die Originalität der Zelllinien aus menschlichen Karzinomen bestätigt und die Möglichkeit der Fehlidentifikation oder Kreuzkontamination ausgeschlossen. UKHN-2, desintegriert aus einem invasiven keratinisierten primären Plattenepithelkarzinom des Ösophagus, ist darüber hinaus als erste Zelllinie eines Ösophaguskarzinoms HPV16-positiv. Insbesondere diese Zelllinie, aber auch die HPV-negativen Zelllinien können als ein nützliches experimentelles Modell für das Studium der in-vitro Eigenschaften der Karzinome des oberen Aerodigestivtraktes dienen.