Artikel
Bedeutung der klinischen Untersuchung, Patientenangabe, radiologischer Diagnostik (CT) und Panendoskopie in der Nachsorge von Kopf-Hals-Tumorpatienten
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: In der Nachsorgeuntersuchung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren sind als fester Bestandteil neben Anamnese, Untersuchung (mit flexibler Endoskopie) auch die radiologische Kontrolle (CT) und die Panendoskopie. Die in Vollnarkose durch-geführte Panendoskopie als Routineuntersuchung tritt immer mehr in den Hintergrund.
Methoden: Retrospektive Analyse der Tumornachsorge an 204 Patienten. Untersucht wird, inwiefern Patientenangaben (PA), klinische Untersuchung (KU), radiologische Diagnostik (CT) sowie die Rezidiv Vorgeschichte (RV) als Prädiktoren für das Auftreten eines Rezidives geeignet sind. Zur Sicherung/Ausschluss wurde eine Panendoskopie durchgeführt. Mit dem Verfahren der verallgemeinerten Schätzgleichungen wurde der Einfluss dieser Variablen auf das dichotome Outcome (Rezidiv ja/nein) geschätzt, als Confounder u.a. die Stagingparameter (T und N) aufgenommen, nicht signifikante Variablen entfernt. (Signifikanzniveau p <0,05).
Ergebnisse: Als signifikant auf das Vorliegen eines Rezidivs erwiesen sich CT, KU, PA und RV. Bei CT auffällig/unauffällig besteht eine 12-fach höhere Chance auf ein Rezidiv (OR; 95%CI: 3,99; 37.51; p<0,001), PA (OR 3,33; 95%CI: 1,57; 7,07; p=0,002), KU (OR 5,85; 95%CI: 3,01; 11,36; p<0,001) und vorheriges Rezidiv (OR 4,82; 95%CI: 2,26: 10,32; p<0,001). Gilt bei der Nachuntersuchung als positives Testergebnis: „mindestens einer der Prädiktoren auffällig“ so folgt daraus eine Sensitivität von 94,1% bei einer Spezifität von 46,4%.
Schlussfolgerung: Die Panendoskopie als Routineuntersuchung ohne mindestens einem Prädiktor positiv ist nicht notwendig. In unserer Nachsorge hätte man, dem o.g. Ansatz folgend, 169 von 364 Panendoskopien gespart, von den 68 Patienten mit Rezidiv würden 64 als Risikopatienten diagnostiziert.