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Plattenepithelkarzinome des Gehörgangs: 5 Erstdiagnosen in 6 MonatenEin Fallbericht zur Ätiologie sowie unseren diagnostischen und therapeutischen Konzepten
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Die Inzidenz von Plattenepithelkarzinomen des Gehörgangs und des Mittelohres wird mit 1 bis 6 Erstdiagnosen pro 1 Mio. Menschen im Jahr angegeben. Es gibt kaum Informationen zu Ätiologie und Pathogenese. Die Literatur zur Behandlung von Plattenepithelkarzinomen des Gehörganges empfiehlt eine kombinierte Behandlung aus radikaler Operation und Bestrahlung.
Methoden: Wir berichten von 5 Patienten mit Erstdiagnose eines Plattenepithelkarzinoms des Gehörgangs und zwei Patienten mit einem Frührezidiv. Es soll unser diagnostisches und therapeutisches Konzept und mögliche ätiologische Faktoren berücksichtigt werden.
Ergebnisse: Das Alter unseres Patientenkollektives (2 Frauen, 5 Männer) lag zwischen 57 und 89 Jahren. Aus der Anamnese war einzig Färben der Haare und Nikotinabusus auffällig. Es wurde bei 3 Patienten ein pT3-Stadium, bei zwei Patienten ein pT4-Stadium und bei den Rezidivpatienten ein rpT4-Studium diagnostiziert. Bei 3 Patienten bestand eine Metastasierung in Halslymphknoten der Tumorseite. Zur Therapie führten wir bei allen Patienten eine Petrosektomie mit Neck dissektion der betroffenen Seite und Defektdeckung mittels ALT-Lappen durch. Postoperativ wurden alle Patienten mit einer Radiatio behandelt. Bisher ergab sich bei keinem der Patienten Anhalt für ein Rezidiv.
Zusammenfassung: Die Erstdiagnose von 5 Patienten mit einem in der Literatur als sehr selten beschriebenen Plattenepithelkarzinom des Gehörganges in nur 6 Monaten lässt die Frage nach ätiologischen Faktoren aufkommen. Darüber hinaus gibt es nur wenige Informationen über Therapiekonzepte und deren Erfolgsraten.