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Dysphagie als Hauptsymptom des Morbus Forestier
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Hintergrund: Eine Dysphagie kann vielfältige Ursachen haben. Meistens handelt es sich um sensomotorische Störungen, wobei der funktionelle Ablauf des Schluckvorgangs verändert ist oder um strukturelle Veränderungen der am Schluckakt direkt beteiligten Strukturen. In seltenen Fällen können aber auch knöcherne Veränderungen der Halswirbelsäule, wie sie beim Morbus Forestier vorkommen verantwortlich für die Schluckstörungen sein. Es handelt sich dabei um eine degenerative Wirbelsäulenerkankung mit Hyperostosen im Bereich der Wirbelkörper. Sehr häufig tritt der M. Forestier bei älteren Patienten mit Diabetes mellitus und anderen Stoffwechselerkrankungen auf.
Kasuistik: Wir berichten über einen 75-jährigen Patienten, der aufgrund einer akuten Verschlechterung einer seit etwa drei Jahren bestehenden Dysphagie in unserer Klinik vorstellig wurde. Eigenanamnestisch bekannte Vorerkrankungen waren eine COPD sowie ein arterieller Hypertonus. Die HNO-ärztliche Spiegeluntersuchung zeigte eine ausgeprägte Vorwölbung der Rachenhinterwand. Im Rahmen der Diagnostik erfolgte ein Röntgen-Breischluck, der ein Passagehindernis mit Einengung des Ösophagus durch einen ventralen Spondylophyten in Höhe des 4./5. Halswirbelkörpers ergab.
In einer interdisziplinären Operation gemeinsam mit den neurochirurgischen Kollegen unseres Hauses erfolgte nach Abschluss der Diagnostik die operative Entfernung des Spondylophyten über einen ventralen Zugang zur Halswirbelsäule. Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos und es kam im Verlauf zur Normalisierung des Schluckaktes.
Schlussfolgerung: Neben den häufigen Ursachen einer Dysphagie sollten gerade beim älteren Menschen auch knöcherne Veränderungen wie osteophytäre Anbauten der Halswirbelsäule als ursächlich in Betracht gezogen werden. Bestätigt die Diagnostik einen Morbus Forestier ist ein operatives Vorgehen die Therapie der Wahl.