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Ein System zur intraoperativen Interaktion mit Patientendaten im chirurgischen Cockpit: Cockpit Director Stick (CDS)
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: In der heute üblichen OP-Saal-Konfiguration ist eine direkte Interaktion mit Daten aus der elektronischen Patientenakte (EPR, PACS) unter sterilen Bedingungen nicht möglich. Dadurch entsteht eine Informationslücke, die sich nachteilig auf den Eingriff auswirken kann. Ziel dieser Arbeit ist ein stiftähnliches Steuergerät, das die Funktion einer Computermaus übernehmen kann.
Patienten und Methoden: Im Zeitraum vom 1.7.2010 bis 30.04.2011 (10 Monate) wurde das System CDS bei insgesamt 50 FESS-Operationen eingesetzt. Als Vergleichsgruppe dienten Eingriffe ohne den Einsatz des CDS. Jede Operation wurde nach einem standardisierten Workflow-Protokoll. Das Messprotokoll umfasste mehr als 15 Parameter.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Nutzungsdauer des CDS beträgt 3 min. Am häufigsten wurde der OP-Bericht der vorangegangenen OP aufgerufen. Danach folgen das Feld „Indikationen“ und „Anamanese“ aus der elektronischen Patientenakte. In 48/50 (96%) Fällen wurde die Information, die mit Hilfe des CDS gewonnen wurde, vom Operateur als „zusätzlich und sinnvoll“ bewertet. Die Operation wurde in 34% der Eingriffe vom CDS und den dadurch einsehbaren Informationen beeinflusst.
Schlussfolgerungen: Das hier vorgestellte Interface Cockpit Director Stick (CDS) eignet sich für die berührungsfreie Interaktion mit Patientendaten, die heute in digitaler Form in modernen Operationssälen verfügbar sind. Dadurch kann die Vorbereitungszeit des Operateurs verkürzt und das Informationsniveau erhöht werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass dadurch die Patientensicherheit und die Qualität der Operation erhöht wird. Es bleibt abzuwarten, ob die hier am Beispiel der FESS vorgestellten Ergebnisse auch auf andere Eingriffe und andere Setups eines OP-Saals übertragbar sind.