Artikel
Inflammasomgenexpressionsprofil bei chronischer Rhinosinusitis
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
---|
Gliederung
Text
Die Untersuchung von Entzündungsprofilen in der Nasenschleimhaut bei Rhinosinusitis erlaubt eine Phänotypisierung der Entzündungsreaktion und dem damit assoziierten klinischen Befunden. Eine entscheidende Bedeutung bei der Entzündungsreaktion kommt dem Inflammasom zu, welcher als ein zytosolischer Proteinkomplex in immunkompetenten Zellen lokalisiert ist.
Zur Untersuchung des Inflammasoms bei chronischer Rhinosinusitis wurde Nasennebenhöhlenschleimhaut von 6 Patienten mit chronisch-polypöser Rhinosinusitis und 6 Patienten mit chronischer Rhinosinusitis ohne Polyposis auf die Expression von 84 Genen untersucht. Als Kontrolle dienten 4 Patienten, bei denen Schleimhaut von der unteren Nasenmuschel während einer Septumplastik entnommen wurde. Die Genexpression wurde anhand des m-RNA-Spiegels in einer Reverse-Transcriptase PCR bestimmt.
Die Auswertung des Genprofils ergab bei Patienten mit chronisch-polypöser Rhinosinusitis eine Hochregulation des Gens IL-12B. Die Gene NOD1, NLRC5, COX2, P2X, IKBA, CXCL2, IL-6, IFNG und IL2 waren herunter reguliert im Vergleich zu Kontrollen. Patienten mit chronischer Rhinosinusitis ohne Polypenbildung zeigten interessanterweise nur hochregulierte Gene (TLR1, TLR2, IL12B). Beim Vergleich von Patienten mit chronischer Rhinosinusitis ohne Polypenbildung und Kontrollen konnten wir nur ein signifikant herunter reguliertes Gen finden (CCL3).
Zusammenfassend wurde bei der chronisch-polypösen Rhinosinusitis mehrheitlich eine Herabregulation von Genen detektiert, welche mit einem Nicht Erkennen von intrazellulären Mikroorganismen wie etwa Viren oder Bakterien einhergeht. Dieses Phänomen könnte auf eine fehlende, lokale Immunkompetenz bei dieser in der Pathogenese der chronisch-polypösen Rhinosinusitis hinweisen.