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Retrospektive Analyse zur klinischen Relevanz der Eschenpollenallergie im Münchner Raum – „übersehen oder überbewertet“?
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Zeitgleich zum Pollenflug der Birken- und Buchengewächse können in Deutschland Pollen der Esche registriert werden. Diese gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (z.Bsp.: Olive, Flieder, Forsythie, Liguster, Jasmin etc.) Unter den einzelnen Oleaceae-Vertretern ist eine ausgeprägte Kreuzreaktivität bestätigt. Auch wenn zwischen den beiden botanischen Gruppen nur eine partielle Kreuzreaktivität nachgewiesen werden konnte, besteht noch immer die weit verbreitete Annahme einer für die spezifische Immuntherapie ausreichenden Kreuzreagibilität. Im Rahmen einer retrospektiven Analyse der in unserer Klinik allergologisch betreuten Patienten aus den Jahren 2009-2011 soll die Bedeutung der Eschenpollenallergie im Münchner Raum untersucht werden. Bei den folgenden Ergebnissen handelt es sich um erste Screeningbefunde unserer Datenbank. Insgesamt konsultierten 2866 Patienten im genannten Zeitraum unsere Sprechstunde. Bei 169 Patienten (6%) konnte eine Sensibilisierung gegen Eschenpollen nachgewiesen werden: Hiervon zeigte 165 Patienten (98%) einen positiven SPT; in 62 Fällen (37%) mit postitivem SPT und saisonal-allergischer Beschwerdesymptomatik konnten spezifische IgE’s in der RAST-Untersuchung registriert werden. Bei 24 der sensibilisierten Patienten folgte bei klinisch-anamnestischem Verdacht bzw. bei Bedarf zur Differenzierung zwischen Frühblüher- und/oder Eschenpollenallergie eine nasale Provokationstestung. Hierdurch konnte bei 19 Patienten eine klinisch relevante Eschenpollenallergie bestätigt werden. Aufgrund der o.g. bisherigen Ergebnisse sowie persönlicher Beobachtungen scheint der Eschenpollensensibilisierung/-allergie eine zunehmende Bedeutung im Münchner Raum zuzukommen. In wieweit Empfehlungen zur Durchführung einer spezifischen Immuntherapie auszusprechen sind kann jedoch erst nach Auswertung der ausstehenden Pollenflugdaten gesagt werden.