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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Pathophysiologie der Schädigung des oberen Aerodigestivtraktes durch Knopfzellbatterien

Meeting Abstract

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  • Johannes Völker - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Würzburg
  • Kristen Rak - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Würzburg
  • corresponding author Robert Mlynski - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod041

doi: 10.3205/12hnod041, urn:nbn:de:0183-12hnod0410

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Völker et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Sowohl die kompakte Bauweise, als auch die hohe Energiedichte von Knopfzellbatterien haben diese zu sehr beliebten Stromquellen für Kleingeräte werden lassen. Insbesondere der Einsatz hochkapazitiver Lithiumenergieträger führte in den vergangenen Jahren zu einem deutlichen Anstieg des Einsatzes und auch der Ingestion dieser Zellen. Werden derartige Batterien verschluckt oder in Ohren- bzw. Nasenöffnungen eingeführt, so kann dies je nach Art und Form der Zellen zu schwerwiegenden Läsionen im Kontaktbereich führen. Ziel der Untersuchungen war daher, die Auswirkungen des Gewebekontakts von Knopfbatterien mit der Schleimhaut zu analysieren.

Material und Methoden: Untersucht wurden geläufige Knopfzellen aus alltäglichen Geräten. Dieser Batterietyp hatte in einigen, an der Klinik stationär behandelten Fällen zu erheblichen Schäden in der betroffenen Kontaktregion geführt. Für die Versuche wurden Schleimhaut-Muscularis-Präparate aus frischen Schweinekadavern verwendet, welche unter physiologischen Zellkulturbedingungen in vitro einem systematischen Batteriekontakt ausgesetzt wurden. Hierbei erfolgten unter zeitlichem Bezug die Ableitung der elektrischen Parameter und die Echtzeit-Dokumentation des Gewebeschadens.

Ergebnisse: In den Versuchen zeigten sich als Kontaktfolge mit geladenen Knopfzellen tiefgreifende Schäden nicht nur der oberflächlichen Schleimhaut, sondern auch der Tunica muscularis unmittelbar nach Beginn der Exposition. Die klassenspezifische Form und die Kapazität dieser Batterien korrelierten mit den dokumentierten klinischen Folgen. Die Ergebnisse der Untersuchungen verdeutlichen die Relevanz einer Notfallversorgung bei einem Verdacht auf Ingestion einer Knopfbatterie, da bereits sehr kurze Expositionszeiten die Gefahr für lebensbedrohliche Komplikationen bedingen.