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Experimentelle Untersuchung zur Druckresistenz humaner Tracheen
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Endotracheale Intubationen führen selten zu Verletzungen der Trachea, als Ursachen werden direkte mechanische Verletzungen oder eine Überdehnung durch den Tubus-Cuffs beschrieben. In experimentellen Untersuchungen sollte die Druckresistenz und das typische Verletzungsmuster durch einen Cuff-Überdruck ermittelt werden.
Methode: Experimentelle Untersuchung an zwölf humanen laryngo-trachealen Präparaten frischer Leichen (6 Männer, 6 Frauen) i 24 Stunden nach Obduktion. Die Beatmungssituation wurde in einem Wasserbad durch Anschluss des Hauptbronchus an eine artifizielle Lunge, Platzierung eines an die Körpergröße angepassten Tubus (SafetyFlex, Mallinckrodt, Covidien, Neustadt/Donau, DE) unterhalb des Ringknorpels [1] und eine maschinelle Beatmung simuliert. Die schrittweise Steigerung des Cuffdrucks erfolgte nach einem standardisierten Protokoll unter regelmäßiger Druckentlastung. Zusätzlich wurden der horizontale und vertikale Tracheadurchmesser bestimmt.
Ergebnis: Es kam zu einer Längsruptur in der Mitte der Tracheahinterwand in der Phase der Druckerhöhung bei 700 1000 mbar. Die Zunahme des sagittalen Tracheadurchmessers ergab eine logarithmische Funktion mit einem Elastizitätskoeffizienten und war unabhängig vom Geschlecht.
Schlussfolgerung: Verletzungen der Tracheahinterwand durch zu hohen Cuffdruck treten in der Mitte der Trachea oberhalb von 700 mbar auf. Die Ergebnisse sind in Zukunft bei der gutachterlichen Bewertung von Intubationsschäden zu beachten. Die Verwendung von Überdruckventilen kann das Risiko dieser Tracheaverletzungen senken.