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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Langzeit-Benefit nach Tonsillektomie bei Erwachsenen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Götz Senska - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Marienhospital Gelsenkirchen, Gelsenkirchen
  • Halil Atay - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Plastische Operationen Marienhospital, Gelsenkirchen
  • Carolin Pütter - Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie Universität Es, Essen
  • Philipp Dost - Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Plastische Operationen Marienhospital, Gelsenkirchen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod038

doi: 10.3205/12hnod038, urn:nbn:de:0183-12hnod0387

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Senska et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Effektivität der Tonsillektomie (TE) wird kontrovers diskutiert. Kriterien, ob ein Patient von einer Behandlung profitiert, sind die langfristige Verbesserung der klinischen Symptome und die subjektive Einschätzung durch den Patienten. Keine Untersuchung hatte bisher eine Nachbeobachtungszeit von mehr als 3,5 Jahren.

Methoden: Schon 2005 hatten wir 96 Patienten 14 Monate nach TE befragt; diese wurden erneut kontaktiert. Alle hatten innerhalb der letzten 12 Monate vor der Operation mindestens 3 akute Tonsillitiden bzw. Halsschmerzepisoden. Genutzt wurde derselbe eigene Fragebogen, wie auch der Glasgow Benefit Inventory (GBI).

Ergebnisse: Es konnten 56 (58 %) Patienten befragt werden. Vor der Operation lag der Median der Anzahl an Halsschmerzepisoden bei 6 und sank 14 Monate postoperativ (Kurzzeitbeobachtung = KZB)auf 1 ab und blieb auch nun (5,6 Jahre postoperativ; Langzeitbeobachtung = LZB) bei 1. Vor der TE nahmen 54 (96%) Pati¬enten ein Antibiotikum ein, in der KZB sank die Anzahl auf 12 (21%), in der LZB auf 11 Patienten (20%). Die Anzahl Patienten, die wegen Halsschmerzen einen Arzt aufsuchten, lag vor OP bei 55 und nahm in der KZB auf 14 ab. In der LZB lag die Anzahl Patienten bei 15. Die postoperative Abnahme ist zu beiden Untersuchungszeitpunkten signifikant. Der Median der Anzahl von Arbeitsfehltagen sank von 10 Tagen präoperativ auf 0 Tage in der KZB und blieb bei 0 in der LZB. Alle Verbesserungen waren signifikant. Der Mittelwert des Gesamtscore des GBI betrug in der KZB 19,34, in der LZB 15,72.

Schlussfolgerungen: Beim Erwachsenen ist bei rezidivierenden Tonsillitiden auch auf lange Sicht durch die TE eine Verbesserung der Lebensqualität, der Häufigkeit von Halsschmerzepisoden und der Notwendigkeit von Arztbesuchen zu erreichen.