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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Dilatationstracheostoma vs. chirurgisch angelegtes Tracheostoma bei tracheotomierten Patienten in Pflegeeinrichtungen

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod012

doi: 10.3205/12hnod012, urn:nbn:de:0183-12hnod0124

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Grode-Trübenbach et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Evaluation der Versorgungssituation von Patienten mit Dilatationstracheostoma (DTS) und chirurgisch angelegtem Tracheostoma (chir. TS) mit Fokus auf das Kanülenmanagement sowie die Komplikationshäufigkeiten und -arten in einem definierten Umfeld.

Material und Methoden: Analyse der mittels standardisiertem Fragebogen erhobenen Daten aus insgesamt 15 Pflegeeinrichtungen in Berlin und Brandenburg im Rahmen einer Beobachtungsstudie.

Ergebnisse: 93 Patienten (47,4 +/- 19,5 Jahre) konnten in die Analyse aufgenommen werden. 61 Patienten hatten ein DTS, 32 Patienten ein chir. TS. Die mittlere Liegedauer der Patienten zum Zeitpunkt der Datenerhebung lag bei 370 Tagen. Die pflegerische Betreuung der Patienten erfolgte durch examinierten Pflegekräften mit Zusatzausbildung (2%) bis hin zu Altenpflegern (83%), wobei Patienten mit DTS signifikant häufiger von Altenpflegern betreut wurden (p<0.05). Es zeigte sich eine signifikante Häufung von Problemen im Kanülenmangement des DTS im Vergleich zum chir. TS (p< 0.001). Die häufigsten Komplikationen der Kanülenwechsel wie Aspirationen (84 % DTS vs. 14% chir. TS), Blutung (87% DTS vs. 14 % chir. TS) oder Bahnung einer Via falsa (82% DTS vs. 0% chir. TS) wurden signifikant häufiger bei Patienten mit DTS beobachtet (p<0.001). Dies bedingte kein Unterschied beider Gruppen bezüglich ambulanter HNO-Konsultationen (p= 0.150), führte aber zu einer signifikant höheren Anzahl von Klinikeinweisungen der Patienten mit DTS (p<0.001).

Schlussfolgerung: Im untersuchten Kollektiv fand sich eine überduchschnittlich hohe Anzahl von Patienten mit DTS, die in der Mehrheit von Altenpflegern betreut werden. Die Häufigkeit von akuten Komplikationen und der daraus folgenden Notwendigkeit einer Klinikumseinweisung ist bei Patienten mit DTS deutlich erhöht.

Unterstützt durch: Helios Research Center GmbH