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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Welche Relevanz hat die interindividuelle Variabilität in der Beurteilung von schlafendoskopischen Befunden?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Nicola Mahl - HNO-Universitätsklinikum Essen, Essen
  • Ralf Siegert - Prosper-Hospital, Recklinghausen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod687

doi: 10.3205/11hnod687, urn:nbn:de:0183-11hnod6876

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Mahl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Schlafendoskopie ist ein seit Jahren etabliertes Verfahren zur differentiellen Topodiagnostik von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS). Die Beurteilung wird individuell vom Untersucher vorgenommen. Ziel dieser Studie war es, die Relevanz der interindividuellen Variabilität in der Beurteilung von schlafendoskopischen Befunden näher zu untersuchen.

Methode: In einem Zeitraum von drei Monaten wurden 35 Schlafendoskopien durchgeführt und mittels DVD-Aufzeichnung dokumentiert. Anhand eines standardisierten Ankreuzformulars wurden die Befunde bezüglich anatomischer Lokalisation, Schweregrad und unter Therapiesimulation beurteilt. Retrospektiv und ohne Kenntnis der Vorbefunde wurden alle Schlafendoskopien durch eine schlafmedizinisch erfahrene Kollegin nach untersucht. Die Patientengruppe bestand aus 18 Schlafapnoeikern sowie 17 Schnarchern.

Ergebnisse: In Bezug auf die Beurteilung der Obstruktionsebene gab es in 17 von 35 Fällen (49%) eine Übereinstimmung. Allerdings war diese lediglich in 3 Fällen auch im Schweregrad identisch. Im Rahmen der Therapiesimulationen, die in der Durchführung des Esmarch-Handgriffs sowie Einlage eines Wendeltubus bestanden, gab es 27 Übereinstimmungen (77%).

Schlussfolgerung: Die unterschiedlichen Beurteilungen des Schweregrades sind am ehesten durch die variierenden schlafmedizinischen Erfahrungen des Untersuchers zu erklären. Auf die Beurteilung der Therapiesimulationen und auf die Erstellung des Therapiekonzeptes hatte dies jedoch keinen großen Einfluss. Trotz einer erhöhten interindividuellen Variabilität in Bezug auf die Schweregradeinteilung kann die Schlafendoskopie somit als reliables diagnostisches Verfahren zur Beurteilung obstruktiver SBAS genutzt werden.

Schlüsselwörter: Schlafendoskopie, SBAS