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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Dermoidsinuszyste – eine seltene Differentialdiagnose nasaler Raumforderungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Michael Montag - NO Universitätsklinik Frankfurt am Main, Frankfurt
  • Martin Leinung - HNO Universitätsklinik Frankfurt am Main, Frankfurt
  • Knut Engels - Senckenbergisches Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Frankfurt
  • Timo Stöver - HNO Universitätsklinik Frankfurt am Main, Frankfurt
  • Marc Diensthuber - HNO Universitätsklinik Frankfurt am Main, Frankfurt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod627

doi: 10.3205/11hnod627, urn:nbn:de:0183-11hnod6276

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Montag et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die nasale Dermoidsinuszyste (NDSZ) zählt zu den seltenen Mittellinien-Anomalien embryonalen Ursprungs und ist meist im Kindesalter anzutreffen. Präsentiert wird der Fall eines 13-jährigen Patienten mit NDSZ, die durchgeführten diagnostischen Verfahren sowie das therapeutische Management.

Methode: Der 13-jährige Patient wurde vorgestellt, nachdem eine akut aufgetretene entzündliche Schwellung am Nasenrücken zwei Wochen erfolglos unter der Verdachtsdiagnose eines infizierten Atheroms antibiotisch behandelt worden war. Im Rahmen der Diagnostik wurden neben der klinischen Untersuchung eine cCT sowie eine cMRT durchgeführt.

Ergebnisse: Klinisch zeigte sich eine etwa 1 cm grosse prall-elastische Raumforderung am Nasenrücken, welche mit Rötung, Überwärmung und Druckdolenz Zeichen eines entzündlichen Prozesses aufwies. Zudem fiel eine kleine punktförmige Einziehung ca. 2,5 cm weiter distal in der Nasenmitte auf. Diese stellte sich beim Sondierungsversuch als Ausführungspunkt eines Fistelganges dar, der bis zum eigentlichen Hauptbefund reichte. Die bildgebenden Verfahren wiesen eine Tiefenausdehnung der Raumforderung über eine knöchern umfasste Tunnelung in der Mittellinie der Nasenwurzel bis zur medianen Hinterwand der kommunizierenden Sinus frontales nach. Eine mögliche intrakranielle Ausdehnung konnte ausgeschlossen werden. Nach chirurgischer Exstirpation über eine Kombination von vertikaler Rhinotomie und osteoplastischem Lappen bestätigte die histologische Untersuchung die Diagnose einer NDSZ.

Schlussfolgerung: Die überwiegende Zahl der NDSZ wird im Kindesalter symptomatisch, jedoch muss auch im Erwachsenenalter bei Raumforderungen nahe der Mittellinie an diese seltene Differentialdiagnose gedacht werden. Eine adäquate Bildgebung ist vor der chirurgischen Entfernung unabdingbar, um eine komplette Sanierung und damit das Ausbleiben von Komplikationen und Rezidiven gewährleisten zu können.