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Unterschiede von Konfigurationen des Vokaltraktes bei Registerfunktionen zwischen professionellen männlichen Altisten und Tenören
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Sowohl männliche Altisten als auch Tenöre müssen ihre Stimme in Lagen einsetzen, in denen mit Registerübergängen zu rechnen ist (Passaggio). Die Einstellung der Vokaltraktkonfiguration ist hierbei noch nicht ausreichend gut verstanden. Ziel dieser Studie ist es, Unterschiede dieser Stimmgattungen bezüglich verschiedener Stimmregisterfunktionen zu analysieren.
Material und Methoden: 10 professionellen Operntenören und 7 Altisten wurden mit dem Dynamisches-Echtzeit-MRT mit 8 Bildern/Sek. untersucht. Die Tenöre sangen eine Tonleiter auf dem Vokal /a/ zwischen c´(262Hz) und a`(440Hz) und die Altisten von g (196Hz) bis e`(330Hz). Die Tonleiter umfasste verschiedene Registereinstellungen.
Ergebnisse: Nur bei den Altisten wurden starke Modifikationen des Vokaltraktes (Lippen- und Kieferöffnung, Anhebung der Zunge, Einengung des Pharynx und Senkung des Kehlkopfes) beim Übergang vom Modal- zum Falsettregister festgestellt. Bei den Tenören zeigten sich starke Modifikationen (Lippen- und Kieferöffnung und Erhöhung der Pharynxweite) bei der Fortführung der Bühnenstimmfunktion in hohe Phonationslagen ohne Wechsel in das Falsett.
Schlussfolgerung: Tenöre und männliche Altisten modifizieren ihren Vokaltrakt in der Passaggioregion unterschiedlich. Dieses kann einen Teil der akustischen Unterschiede dieser Stimmgattungen erklären.