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Der Einsatz eines vibrotaktilen Neurofeedbacktrainings zur Behandlung von Gleichgewichtsstörungen bei Morbus Parkinson
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Die häufig mit Morbus Parkinson verbundene reduzierte posturale Kontrolle, kann mit Hilfe eines vestibulären Trainings kompensiert werden. Diese Erholungsvorgänge werden durch nicht-vestibuläre, aber mit dem vestibulären System kooperierende Sinneseindrücke (z.B. visuelle oder propriozeptive) unterstützt. Aktuelle Therapieansätze verfolgen die Optimierung des Trainings durch eine zusätzliche Darbietung von nicht-vestibulären Informationen über die Richtung und das Ausmaß der Körperschwankung bei bestimmten Gleichgewichtsübungen. In der vorgestellten Untersuchung wurden diese Informationen dem Patienten über ein vibrotaktiles Neurofeedbacksystem (Vertiguard®) zugeleitet.
Es konnte gezeigt werden, dass sich die Körperschwankung bei Patienten mit hochgradig ausgeprägtem Morbus Parkinson (Hoehn & Jahr Stufe 4) insbesondere unter alltagsrelevanten, dynamischen Bedingungen um fast die Hälfte verringert. Die posturale Kontrolle wurde dabei sehr effektiv und mit geringem Trainingsaufwand verbessert. Der Vergleich mit den Ergebnissen der aktuell verwendeten apparativen Balancetherapie (CDP-Balancemaster®) zeigte einen signifikanten Vorteil der neuen Neurofeedbackmethode.
Das Gleichgewichtstraining unter Verwendung des vibrotaktilen Neurofeedbacksystems Vertiguard® ist somit erfolgreich im Rahmen der Behandlung von Balancestörungen bei Patienten mit Morbus Parkinson einsetzbar.