gms | German Medical Science

82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Rezidive nach Gehörgangsexostosenoperation – Mythos oder Realität?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Wolfram Pethe - HNO-Klinik, AMEOS-Klinikum St. Salvator Halberstadt, Halberstadt
  • Klaus Begall - HNO-Klinik, AMEOS-Klinikum St. Salvator, Halberstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod433

doi: 10.3205/11hnod433, urn:nbn:de:0183-11hnod4332

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Pethe et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Entfernung von Gehörgangsexostosen ist der häufigste operative Eingriff im Bereich des äußeren Gehörganges. Trommelfellperforationen, Verletzungen der Kette, Wundheilungsstörungen, Ohrgeräusche, Hörverschlechterungen, Schmerzen und die Parese des Nervus fazialis wurden als Komplikation dieser Operation vielfach beschrieben. Sehr uneinheitliche Aussagen werden in der Literatur zum Auftreten von Rezidiven gemacht.

Fallbericht: Wir berichten über einen 20-jährigen Patienten, der sich mit den klassischen Symptomen einer akuten Otitis externa vorstellte. Sieben Jahre zuvor waren auf der betroffenen Seite ausgedehnte, zirkuläre Gehörgangsexostosen abgetragen worden. Dies wurde damals intraoperativ fotodokumentiert. Nach lokaler Therapie der Otitis externa zeigten sich ausgeprägte Rezidivexostosen vor allem von der Gehörgangshinterwand, welche das Lumen wieder nahezu vollständig verlegten. Es besteht keine Kaltwasseranamnese. Es erfolgte wiederum eine gut dokumentierte, vollständige Abtragung der Exostosen. Histologisch ergab sich das typische Bild klassischer Exostosen. Somit ist von einem zeitlich gesehen relativ kurzfristig aufgetretenen Rezidiv von Gehörgangsexosten auszugehen.

Diskussion: Bisher wurde in der Literatur vor allem davon ausgegangen, dass sich nach Exostosenabtragung, vor allem bei Patienten mit einer positiven Kaltwasseranamnese, in den Bereichen des knöchernen Gehörganges die bei der Primäroperation nicht berührt worden waren ein vermeintliches „Rezidiv“ bilden kann. Der dargestellte Fall zeigt jedoch, dass in Einzelfällen auch nach zirkulärer Operation mittelfristig ein echtes Rezidiv auftreten kann. Vor allem Patienten mit sehr ausgedehnten Exostosen sollten im Rahmen der Aufklärung darüber informiert werden.