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Hör- und Facialisfunktion nach transtemporaler Akusitikusneurinomchirurgie
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Bei kleineren Akustikusneurinomen (AN) (T1–T2) und erhaltenem Hörvermögen bietet der transtemporale Zugang unter Verwendung eines Neuromonitorings des N. cochlearis und des N. facialis eine Möglichkeit zur Gehör und Facialis erhaltenden Entfernung des Tumors. Ziel dieser Studie war die retrospektive Analyse eines Patientenkollektivs transtemporal operierter Patienten in Bezug auf postoperative Hör- und Facialisfunktion.
Methode: Retrospektiv wurden die Daten von 70 Patienten untersucht, die in dem Zeitraum von 10/2007 bis 10/2010 über einen transtemporalen Zugang bei erhaltenem Gehör an einem Akustikusneurinom operiert wurden. Untersucht wurden Facialisfunktion, Hörerhalt (nach Gardner und Robertson, GR) sowie das Tumorstadium.
Ergebnisse: 59 Patienten (84%) wurden präoperativ den Klassen 1 und 2 nach GR zugeordnet. Postoperativ konnten 68% weiterhin der Klasse 1 und 2 zugeordnet werden, 10% der Klasse 3 und 22 % der Klasse 4. 11 Patienten wurden präoperativ der Klasse 3 und postoperativ davon 6 der Klasse 3 (55%) und 4 der Klasse 4 (36%) zugeordnet. Ein Patient zeigte postoperativ einen Höranstieg in Klasse 2. Die Facialisfunktion nach der Klassifikation von House und Brackman lag 3 Monate postoperativ bei 1,1 (+/- 0,6).
Schlussfolgerung: Die frühzeitige mikrochirurgische Entfernung kleiner und mittlerer AN (T 1–2) über einen transtemporalen Zugangsweg ermöglichte unter Anwendung eines Neuromonitorings in 78% einen Hörerhalt. Auch bei Patienten mit präoperativ eingeschränktem Hörvermögen (Klasse 3) ermöglicht eine transtemporale Resektion in 64% einen Hörerhalt mit der Möglichkeit einer späteren Versorgung mit teilimplantierbaren Hörgeräten (Vibrant Soundbridge) oder einem CI/EAS System.