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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Nicht erkannte Felsenbeinfraktur als seltene Ursache einer einseitigen Hörstörung im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Antje Gierz - AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt
  • Jörg Langer - AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt
  • Klaus Begall - AMEOS Klinikum Halberstadt, Halberstadt

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod337

doi: 10.3205/11hnod337, urn:nbn:de:0183-11hnod3376

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Gierz et al.
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Gliederung

Text

Chronische Mittelohrentzündungen sind die häufigsten Ursachen für ein- bzw. auch beidseitige Hörstörungen. Seltene und insbesondere einseitige Hörstörungen können auch durch Frakturen im Felsenbein bedingt sein.

Es wird über ein 10-jähriges Mädchen berichtet, das sich aufgrund einer seit 7 Monaten bestehenden Schwerhörigkeit auf dem rechten Ohr vorstellte. Klinisch imponierte ein reizloses Trommelfell. Im Tonschwellenaudiogramm konnte rechts eine Schallleitungsschwerhörigkeit von 40-50dB gemessen werden. Linksseitig zeigte sich eine Normakusis. Auffällig war ein offener Kurvenverlauf im Tympanogramm auf der rechten Seite. In einem daraufhin durchgeführten hochauflösenden Felsenbein-CT zeigten sich beidseits luftgefüllte Mastoidstrukturen mit reizlosen Paukenverhältnissen ohne Frakturzeichen. Anschließend wurde die Indikation zur explorativen Tympanotomie gestellt.

Intraoperativ erkannte man eine Frakturlinie mit einer Dehiszenz in der hinteren Gehörgangswand, die auf eine durchgemachte Fraktur des Felsenbeins schließen ließ. Des Weiteren zeigte sich eine Luxation des Ambosses mit Unterbrechung der Verbindung zum Steigbügelkopf. Zur Rekonstruktion der Ossikel wurde eine Tympanoplastik Typ III (PORP Titan-Implantat 2,5 mm Länge) durchgeführt.

Postoperativ konnte nach eingehender Befragung der Eltern ein Trauma im Februar 2010 als Ursache der Felsenbeinfraktur eruiert werden. Dem Kind wurde damals ein Handball unmittelbar auf das rechte Ohr geworfen. Eine ärztliche Vorstellung erfolgte damals nicht.

Bei einseitiger Schallleitungsschwerhörigkeit mit offenem Kurvenverlauf im Tympanogramm bei Kindern muss die Anamnese in Hinblick auf eine traumatische Genese vertieft werden.