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Brauchen HNO-Tumor-Patienten einen eigenen Fragebogen zur Erfassung der Lebensqualität und Optimierung des Krankheitsverlaufes?
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Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
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Einleitung: Die Palliativmedizin ist ein wachsendes Fachgebiet und auch in der Betreuung von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren nicht mehr wegzudenken.
Zur Einschätzung der Bedürfnisse und Lebensqualität der Patienten oder Evaluation von Interventionen gibt es verschiedene standardisierte Fragebögen, die z.B. körperliche und psychische Symptome, soziale Aspekte oder die Betreuungsqualität erfassen. Auch für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren gibt es eine Reihe krankheitsspezifischer Fragebögen.
Methode: Identifikation und Vergleich von krankheitsspezifischen HNO-Fragebögen in Bezug auf abgebildete Dimensionen und Praktikabilität. Hierbei spezielle Berücksichtigung der 12 englischsprachigen Bögen (EORTC Q35, POS, Fact&HN, ….) und deren übersetzte und im Deutschen validierte Bögen.
Ergebnisse: Im Vergleich zeigt sich, dass jeder Fragebogen einzelne Schwerpunkte setzt, die im Bereich psychosoziales, funktionales und andere viele unterschiedliche Facetten bedienen. So passt nicht ein Fragebogen unbedingt optimal auf einen „klassischen HNO-Tumor-Patienten“, da in einzelnen Bögen krankheitsspezifische Details nicht erfasst werden, wie z.B. die Entstellung durch Tumorwachstum, Geruchsbelästigung, soziale Isolation, sofern nicht im Vorfeld schon gelebt, erschwerte bis fehlende Nahrungsaufnahme mit fehlender Genusskomponente, erschwerte Kommunikation, Schmerzen, Sterben durch den Tumor (Verbluten, Ersticken) etc.
Schlussfolgerung: Keiner der Fragebögen deckt alle für einen Patienten mit HNSCC relevanten Bereiche ab, von daher sollten verschiedene Fragebögen miteinander kombiniert werden, abhängig von der zu untersuchenden Fragestellung und ob der Fragebogen im Routinebetrieb integriert oder im Rahmen eines Forschungsprojektes verwendet werden soll.