Artikel
Hochgeschwindigkeits- und Polarisations-sensitive OCT– zukünftige Perspektiven
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 19. April 2011 |
---|
Gliederung
Text
Der Stimmfunktionserhalt bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen zur Abklärung von Kehlkopfveränderungen jedweder Genese ist ein überragendes Ziel in der Laryngologie. Die Untersuchung des Kehlkopfes unter Zuhilfenahme eines OP-Mikroskops sowie der intraoperative Einsatz starrer Endoskopsysteme stellen den Goldstandard in der Kehlkopfdiagnostik dar. Verbesserungen der Mikroskop-basierten Optischen Kohärenztomographie (OCT) haben zur Entwicklung von 3D- und Polarisations-sensitiven (PS) OCT-Systemen geführt, die ex vivo auf Eignung und klinische Anwendbarkeit getestet wurden. Dazu wurden gesunde humane Kehlköpfe sowie Laryngektomiepräparate mit 3D-OCT und PS-OCT untersucht.
Die 3D-OCT vermag, volumetrische Aufnahmen des Gewebes mit hoher Geschwindigkeit zu erzeugen. Über 1 Mio A-Scans pro Sekunde unter Laborbedingungen stehen zur Zeit 10.000 A-Scans in kommerziellen Systemen gegenüber. Die Integration von PS-OCT verbessert gegenüber herkömmlichen Systemen die Darstellbarkeit der Lamina propria der Stimmlippe durch Ausnutzung der Doppelbrechung der Kollagenfasern. Mit den Systemen können online 3D-Rekonstruktionen von großen Abschnitten der Stimmlippe vorgenommen werden. Diese Neuerungen schaffen die Voraussetzung für den Operateur, zukünftig die Integrität der Basalmembran präziser zu beurteilen und präzisere Probeentnahmen vorzunehmen. Die Kombination der 3D- und PS-OCT mit der neu entwickelten starren konfokalen Endoskopie lassen weitere Verbesserungen der in-vivo Diagnostik von Kehlkopfbefunden erwarten. Die Vor- und Nachteile beider komplementärer optischer Verfahren sowie charakteristische Befunde werden dargestellt.