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82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

01.06. - 05.06.2011, Freiburg

Silber Nanopartikel: Zytotoxizität, Genotoxizität und funktionelle Einschränkungen in humanen mesenchymalen Stammzellen

Meeting Abstract

  • corresponding author Norbert Kleinsasser - HNO Uni Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Würzburg
  • Rainer Staudenmaier - Technische Universität München, München
  • Stephan Hackenberg - Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 82. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Freiburg i. Br., 01.-05.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11hnod085

doi: 10.3205/11hnod085, urn:nbn:de:0183-11hnod0859

Veröffentlicht: 19. April 2011

© 2011 Kleinsasser et al.
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Gliederung

Text

Silber Nanopartikel (Ag-NP) sind derzeit die am häufigsten eingesetzten Nanomaterialien. Da noch immer nicht genügendInformationen zu möglichen zellschädigenden Eigenschaften vorliegen, erfolgte eine Untersuchungsreihe zu Zelltod, DNA-Schädigung und funktioneller Beeinträchtigung an humanen mesenchymalen Stammzellen (hMSC) nach Ag-NP-Exposition.

Zunächst wurden Ag-NP sowie deren Verteilung in den Zellkompartimenten mit dem Transmissionselektronenmikroskop untersucht. Es folgte eine Inkubation von hMSC mit Ag-NP für 1,3 und 24 h. Der Trypanblauausschluss-Test sowie der Fluoresceindiacetat-Test dienten der Beurteilung zytotoxischer Eigenschaften. DNA Schäden wurden mit Hilfe der Einzelzell-Mikrogelelektrophorese (Comet Assay) und des Chromosomenaberrations-Tests ermittelt. Die Ausschüttung der Zytokine IL-6, IL-8 and VEGF wurde per ELISA evaluiert. Zusätzlich erfolgte ein Migrations-Assay in einem Transwell-System.

Elektronenmikroskopisch fanden sich Ag-NP nicht nur im Zytoplasma sondern auch im Zellkern der hMSC. Zytotoxische Effekte waren ab einer Konzentration von 10 µg/ml über alle Expositionszeiträume nachweisbar. Sowohl im Comet Assay als auch im Chromosomenaberrations-Test zeigte sich ein DNA Schaden nach 1, 3 und 24 Stunden bei einer Konzentration von 0,1µg/ml. Die signifikante Steigerung der IL-6, IL-8 und VEGF Ausschüttung gibt Hinweise auf eine hMSC-Aktivierung. Die Zellmigrationsfähigkeit wurde bei subtoxischen Konzentrationen nicht beeinflusst.

Zusammenfassend konnte ein zyto- und genotoxisches Potential von Ag-NP an hMSC demonstriert werden, allerdings in deutlich höheren Konzentrationen als in den aktuell verwendeten antimikrobiell effektiven Dosen.